Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ausnehmen
aus|neh|men : 1. a) aus einem Nest o. Ä. herausnehmen, wegnehmen: die Eier, junge Vögel [aus dem Nest] a.; b) ein Nest o. Ä. durch Herausnehmen des Inhalts leeren: die Nester im Hühnerstall a.; wenn man Michael wäre, der die Habichtshorste ausnahm (plünderte; Wiechert, Jeromin-Kinder 20); Ü ein Verbrechernest, eine feindliche Stellung a. (ausheben). 2. a) die Eingeweide aus einem geschlachteten od. erlegten Tier entfernen: die Eingeweide, Herz, Leber a.; b) (ein geschlachtetes od. erlegtes Tier) von den Eingeweiden befreien: ein Huhn, einen Hasen a. 3. (ugs. abwertend) a) jmdm. auf listige od. hinterhältige Weise Geld abnehmen; schröpfen: jmdn. beim Spiel a.; er ist von seiner Geliebten tüchtig ausgenommen worden; sie fristen ihr Leben irgendwie ... und werden von den Strichern ausgenommen (Rechy [Übers.], Nacht 123); b) auf dreiste Art aushorchen, ausfragen: er versuchte mich auszunehmen; Bert nahm ihn nicht aus, fragte nicht, warum er geflohen war (Lenz, Brot 57). 4. von etw. ausschließen; gesondert behandeln; nicht mitzählen: du kannst dich, ihn bei der Schuldfrage nicht a.; sie vertraute allen, einen Einzigen ausgenommen; mich müsst ihr a. Ich weiß vor Arbeit nicht ein noch aus (Bredel, Väter 84). 5. (geh.) in bestimmter Weise erscheinen, wirken: das Bild nimmt sich in diesem Raum sehr gut, unpassend aus; Die ... Verleumdungen nahmen sich im Munde des feinen, geschulten Geistes wunderlich, ja geschmack- und stillos aus (Niekisch, Leben 244). 6. (österr.) erkennen, unterscheiden, wahrnehmen: in den Ecken, wo die Betten standen, ragten undurchdringliche Schattenmassen, und Clarisse konnte nicht a., was geschah (Musil, Mann 438).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: ausnehmen