Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ausleben
aus|le|ben : 1. a) das Leben ohne Einschränkung genießen, auskosten; ungebunden leben: du willst dich ungehemmt a.; Er findet, als Dichter müsse er sich a. (Remarque, Obelisk 150); einer ..., der seinen Dienst liebte und sich ganz darin auslebte (darin ganz die Erfüllung seines Lebens fand; Plievier, Stalingrad 118); b) (von einem Gefühl, einer Eigenschaft o. Ä.) sich ungehemmt entfalten: ihr Hass gegen diese Mörder ihres Vaters ... hat sich noch lange nicht ausgelebt (St. Zweig, Fouché 216); Nur eine Seite der östlichen Frömmigkeit lebt sich in ihm aus (Nigg, Wiederkehr 146); In ihr (= seiner Rechtsschöpfung) hat sich die fanatische Geistigkeit dieses Monarchen ungehindert a. können (Thieß, Reich 636). 2. (geh.) [in seinem Leben, Schaffen o. Ä.] voll zur Entfaltung bringen, verwirklichen: seine Begabung, Individualität, Persönlichkeit a.; dort kann sie in den Leistungskursen Deutsch und Englisch ihre Liebe zur Literatur a. (SZ 20. 3. 99, 6); Die meisten Zivilisationsmenschen leiden unter verdrängten Aggressionen, die sie nicht a. (abreagieren) können (Spiegel 4, 1966, 50). 3. (geh.) Gestalt gewinnen: wo es ihr (= der Fantasie) versagt ist, sich in Werken der Kunst auszuleben (Thieß, Reich 140). ∙ 4. den Lebensabend verbringen: ein sehr alter, aber gesunder, frohmütiger Mann, still, fein, klug, auslebend nun (Goethe, Wanderjahre I, 8).
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