Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
auffangen
auf|fan|gen : 1. in einer Bewegung, im Fallen fassen: den Ball geschickt a.; der Hund fängt den Bissen auf; Georg konnte sie gerade noch a., ehe sie vom Stuhl stürzte (Fels, Unding 242). 2. a) (in einem Gefäß o. Ä.) sammeln: Regenwasser in einer Tonne a.; sie fingen das Blut des Opfertiers in einer Schale auf; Die Melonen ... ausstechen. Den Saft a. und mit der Suppe verrühren (e & t 7, 1987, 53); b) Flüchtlinge, Einwanderer u. a. an einem Ort zusammenfassen u. vorläufig unterbringen: die Flüchtenden in Lagern a. 3. [durch ein flugtechnisches o. ä. Manöver] abfangen u. einen Absturz verhindern: der Pilot konnte die abtrudelnde Maschine noch a. 4. a) (einen Schlag, Stoß o. Ä.) in seiner Wucht abstoppen, abwehren: einen Schlag, Stoß [mit dem Arm] a.; die Polsterung soll die Erschütterung a. (abschwächen); b) aufhalten, zum Stehen bringen: den feindlichen Vorstoß a. 5. (in seinen negativen Auswirkungen) dämpfen, mildern, ausgleichen: den Konjunkturrückgang, Preissteigerungen a.; die Plattenindustrie konnte noch einmal den drohenden Umsatzrückgang a. (Kraushaar, Lippen 191); Die ... Landesverbände berichteten ... von schweren Einbußen ..., die ... jedoch aufgefangen werden konnten (MM 10. 11. 67, 7). 6. jmdn. auf der Flucht o. Ä. aufgreifen u. festnehmen: entflohene Häftlinge a. 7. (Handarb.) eine von der Stricknadel heruntergerutschte Masche wieder auf die Nadel nehmen: eine gefallene Masche a. 8. durch Zufall hören, bemerken, beobachten: Brocken der Unterhaltung a.; Sie sah, dass Angelika nicht mehr schrieb, fing einen wirren Blick auf (Loest, Pistole 227); Allmählich, aus aufgefangenen Wortfetzen, gewann man ein ungefähres Bild dessen, was vorgefallen war (Fest, Im Gegenlicht 212). 9. (Funkt.) zufällig aufnehmen, abhören: einen Funkspruch a. ∙ 10. "auffassen" (1): Ich danke deiner Liebe, Wilhelm, dass du das Wort so aufgefangen hast (Goethe, Werther II, 20. Dezember).
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