Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
aufbringen
auf|brin|gen [mhd. ūfbringen = großziehen; erfinden, zustande bringen]: 1. (Geldmittel) beschaffen, zusammenbringen, auftreiben: die notwendigen Mittel, eine Kaution von 10 000 Mark a.; viel Geld für Reparaturen a. müssen; Ü Kraft, Energie, Geduld, den Mut zu etw. a. (zusammennehmen, aufbieten); sie hat sehr viel Zeit für ihren Sport aufgebracht; Zur Ästhetik der Kriegsschiffe: Obwohl ich für ihre Verwendung nicht das geringste Verständnis aufbringe (Gregor-Dellin, Traumbuch 113). 2. (ugs.) mit Mühe öffnen [können]: die Tür, das Schloss kaum a.; Was war mit Jeannine geschehen, konnte der Bursche nicht den Mund a.? (nicht endlich reden?; Lederer, Bring 118). 3. einführen, in Umlauf setzen: eine neue Mode, ein Schlagwort a.; wer hat denn nur dieses Gerücht aufgebracht?; er habe das Problem jetzt nicht a. wollen (W. Brandt, Begegnungen 236); Shultz wird, wenn er nicht selbst das Thema aufbringt, davon von seinen Gastgebern in Peking zu hören bekommen (NZZ 1. 2. 83, 2). 4. a) in Wut bringen, erzürnen: der geringste Anlass bringt ihn auf; mit aufgebrachter Stimme; b) aufreizen, aufwiegeln, erzürnt machen: sie versucht, ihn gegen seine Eltern aufzubringen. 5. (Seemannsspr.) a) beim Auftakeln Stengen, Rahen u. a. montieren; b) (ein [feindliches] Schiff) zwingen, einen bestimmten Hafen anzulaufen: der Tanker wurde auf hoher See aufgebracht. 6. auf etw. anbringen, auftragen, verteilen: eine Isolierschicht, Farben a.; Creme auf das Gesicht a.; Wir müssen jetzt noch die ... Deckschicht a. (Neue Zeit 29. 6. 77, 8); Bis vor kurzem brachten viele Bauern auch nährstoffreichen Schlamm aus Gewässern und Kläranlagen auf ihren Feldern auf (DÄ 47, 1985, 25). 7. (veraltet) großziehen: er ist von Pflegeeltern aufgebracht worden; einen Jungvogel a. ∙ 8. "vorbringen" (1 a): Getraut Er sich, etwas dagegen aufzubringen (Kleist, Krug 7).
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