Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
arbeiten
ạr|bei|ten [mhd. ar(e)beiten, ahd. ar(a)beiten = (sich) plagen, angestrengt tätig sein, zu ↑"Arbeit"]: 1. a) Arbeit leisten, verrichten; tätig sein: körperlich, geistig a.; gewissenhaft, fleißig, hart, den ganzen Tag, am Schreibtisch, im Garten a.; an einem Roman a. (schreiben); der Schauspieler hat viel an sich gearbeitet (hat sich viel mit der Ausbildung seiner schauspielerischen Fähigkeiten beschäftigt); ich arbeite an mir, an unserer Beziehung (Dierichs, Männer 100); für, gegen Geld (gegen Bezahlung) a.; mit den Händen, mit dem Kopf a.; Dompteur Gilbert Huck, das war'n Franzose, ... arbeitete mit Tigern (Kirsch, Pantherfrau 8); im Akkord, mit Hochdruck, unter schlechten Bedingungen, unter Tarif a.; er lässt gern andere für sich a.; er arbeitete für sich ..., er war sein eigener Herr (Koeppen, Rußland 117); jmdn. am Arbeiten hindern; Ü sein Geld a. lassen (es Gewinn bringend anlegen); b) beruflich tätig, beschäftigt sein: halbtags a.; auf dem Bau, bei der Bahn, in einer Fabrik a.; Der Arzt arbeitet in einem Feldlazarett im Frontgebiet (Ott, Haie 204); Seit ich die Kinder habe, gehe ich nicht mehr a. (ugs.; übe ich keinen Beruf mehr aus; Brot und Salz 194); er arbeitet als Monteur, fürs Fernsehen; die arbeitende Bevölkerung, die nicht arbeitende Bevölkerung; hier ist doch kein gedeihliches Arbeiten ... möglich (Plievier, Stalingrad 195); Ü Arbeitet die Geschichte eigentlich für uns oder gegen uns (Dönhoff, Ära 197); c) sich mit jmdm., etw. befassen [u. darüber schreiben]: er arbeitet über den Expressionismus; d) sich in bestimmter Weise ↑"arbeiten" (1 a, b) lassen: es arbeitet sich gut mit diesem Gerät; am Abend arbeitet es sich ungestörter. 2. a) sich für etw. einsetzen; auf ein bestimmtes Ziel, Ergebnis hinarbeiten: an der Lösung eines Problems a.; für eine bessere Zukunft, für den Frieden a.; b) jmdm., einer Sache zu schaden suchen; gegen das Regime a. 3. a) alle Kräfte aufbieten; der Ruderer musste schwer a., um gegen die Strömung anzukommen; Ü das Schiff arbeitet schwer in der Dünung; b) einen Weg [zu einem Ziel hin] mühevoll zurücklegen: sich durch das Gebüsch a.; im aufgelockerten Erdreich arbeitete sich ein Regenwurm nach oben (Molo, Frieden 31). 4. a) durch Arbeit, körperliche Anstrengung in einen bestimmten Zustand gelangen: sich müde, krank a.; du musst dich warm a.; b) sich körperlich so sehr betätigen, dass ein Körperteil in einen bestimmten Zustand gerät: ich arbeitete mir die Hände wund, den Rücken lahm; Sie ... arbeiten sich um einen Schilling in der Stunde den Rücken krumm (Sobota, Minus-Mann 123). 5. in Funktion, Bewegung, Tätigkeit sein; in Betrieb, in Gang sein: das Herz des Patienten arbeitet regelmäßig; die Anlage, Maschine arbeitet vollautomatisch; Die Pumpe arbeitete einwandfrei (Ott, Haie 174); Mein Gehirn arbeitet fieberhaft (Kinski, Erdbeermund 370); Ü das Holz arbeitet (verzieht sich); der Wein, Most arbeitet (gärt); der Teig arbeitet (geht auf). 6. jmdm. zu schaffen machen, jmdn. innerlich beschäftigen: die Kränkung arbeitete in ihm. 7. (Sport) sich körperlich auf bestimmte Leistungen vorbereiten; trainieren: mit den Hanteln, am Sandsack a. 8. a) (Pferdesport) (ein Pferd für seinen jeweiligen Verwendungszweck) ausbilden, zureiten, dressieren: Man wird Ihnen das Pferd jetzt so vorreiten, wie ich es selbst täglich zu a. pflege (Dwinger, Erde 190); b) (Jagdw.) (einen Jagdhund) abrichten u. führen, in die Suche nach Wild einüben: einen Schweißhund, einen Vorstehhund a. 9. (bes. Handw.) anfertigen, herstellen: ein Kostüm auf Taille a.; welcher Schneider hat diesen Anzug gearbeitet?; wo, bei wem lassen Sie a.?; eine Schale in Ton, in Silber a.
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