Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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anschlagen
ạn|schla|gen : 1. (als Bekanntmachung, Ankündigung, Inserat o. Ä.) zur allgemeinen Kenntnisnahme irgendwo anbringen : das Programm am schwarzen Brett a.; ich habe diese Mitteilung irgendwo angeschlagen gesehen. 2. a) an etw. stoßen, auf etw. auftreffen : mit dem Kopf [an die Wand] a.; die Wellen schlugen kaum hörbar [an das/an dem Ufer] an; b) mit einem Körperteil an etw. stoßen [u. sich verletzen] : ich habe mir an einer scharfen Ecke das Knie angeschlagen; einen Balken ... An dem hätten sich schon viele den Kopf angeschlagen (Innerhofer, Schattseite 15). 3. a) (Schwimmen) beim Wenden u. am Ziel mit der Hand den Beckenrand kurz berühren: bei der Wende hatte er als Erster [am Beckenrand] angeschlagen; b) (beim Versteckspiel) den vereinbarten ↑"Anschlag" (6 b) mit dem Ausruf „Anschlag für ...“ berühren: er schlug einen nach dem andern an; wir spielen Verstecken mit Anschlagen. 4. (durch Anstoßen) beschädigen : beim Geschirrspülen einen Teller a.; angeschlagene Tassen, Biergläser. 5. a) die Tasten (einer Maschine) bis zum ↑"Anschlag" (9) niederdrücken: auf dem alten Modell lassen sich die Tasten ziemlich schwer a.; bei vier Durchschlägen muss man viel kräftiger a.; b) (durch Tastendruck od. Schlag gegen etw.) zum Tönen bringen: die Stimmgabel, einzelne Tasten, ein Saiteninstrument a.; c) erklingen lassen: den Kammerton a.; Er schlug eine Terz an, die sich schnell im Dunkeln verlor (Fries, Weg 320); er hat die Melodie auf dem Klavier angeschlagen; Ü eine gellende Lache a.; In meinen Darlegungen ... bedauerte ich den polemischen Ton, den Stoph angeschlagen hatte (W. Brandt, Begegnungen 507); d) etw. anders weiterführen; in anderer Weise mit etw. beginnen od. fortfahren: Ilja ... schlug einen schnelleren Schritt an (Schaper, Kirche 107); eine schnellere Gangart a.; die Reiterin schlug scharfen Galopp an. 6. erklingen, ertönen [u. dadurch etw. anzeigen] : wie die Turmuhr der Stadt erst die zweite Nachtstunde anschlug (Schaper, Kirche 45); Sooft die Wohnungsklingel anschlug, war ich darauf vorbereitet, Hitlers Häscher eintreten zu sehen (Niekisch, Leben 239). 7. a) durch Hämmern, Nageln o. Ä. an etw. befestigen: ein Brett, eine Leiste, Beschläge a.; b) (Seemannsspr.) mit etw. verbinden; fest [an etw.] anmachen: die Leine a.; ein Segel am Baum a.; c) (Technik, Bergbau) (eine Last, ein Fördergefäß) am Seil befestigen, um es hochzuziehen: der Steiger schlug den Förderkorb an. 8. a) (mit einer Axt o. Ä.) einkerben, zum Fällen vorbereiten: ein Dutzend Bäume a.; b) (ein Fass) anstechen, anzapfen: Nach der Begrüßung ... schlug Bürgermeister R. Müller das erste Fass an (Saarbr. Zeitung 8. 10. 79, 6). 9. (Milit., Jagdw. veraltend) a) eine Feuerwaffe in ↑"Anschlag" (7) bringen; b) auf jmdn., etw. mit einer angeschlagenen (9 a) Waffe zielen: auf den Fuchs a. 10. (Radball, Radpolo) den Ball durch ↑"Anschlag" (12) ins Spiel bringen . 11. (geh.) in bestimmter Weise einschätzen, veranschlagen : jmds. Verdienste hoch a.; ich musste es ... hoch a., dass er mir als Gegengabe einiges aus seinem Besitz anbot (Erh. Kästner, Zeltbuch 22). 12. a) einen bestimmten Erfolg haben; [s]eine Wirkung zeigen: die Kur, das Mittel schlägt bei ihm an; b) (ugs.) jmdn. an Gewicht zunehmen lassen: setz dich beim Essen, sonst schlägt es nicht an (Kinski, Erdbeermund 371); das gute Essen hat bei ihr gleich angeschlagen. 13. a) kurz u. warnend bellen : Ein Hund erwacht in seiner Hütte ..., schlägt an, fängt an zu kläffen (Fallada, Trinker 28); b) (von bestimmten Vögeln) ↑"schlagen" (7 c): Irgendwo schlug ein Vogel an, sehr tief und süß (Seidel, Sterne 22).