Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
$
&
-
1
5
[A]
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
`
£
¥
Œ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Π
Ρ
Σ
Τ
Ϋ
Χ
Ω
angreifen
ạn|grei|fen [mhd. an(e)grīfen, ahd. anagrīfan = berühren, anfassen]: 1. a) in feindlicher Absicht den Kampf gegen jmdn., etw., beginnen: die Stadt mit Panzern, Geschützen a.; Nato-Maschinen würden in den nächsten Tagen zunehmend im Tiefflug serbische Truppenkonzentrationen in Kosovo a. (FR 9. 4. 99, 1); Wir hörten Nachrichten. Rostock sei wieder angegriffen worden (Kempowski, Tadellöser 190); manchmal wurden sie ... tätlich angegriffen (Leonhard, Revolution 131); Wird man von einem Löwen ... angegriffen, dann muss man stehen bleiben (Grzimek, Serengeti 83); b) im sportlichen Wettkampf gegenüber dem Gegner die Initiative ergreifen, ihm Vorteile abzugewinnen, ihn zu besiegen suchen: die beiden Dänen schieben sich nach vorn, sie sind an Musso vorbei, nun greifen sie Bert an (Lenz, Brot 33); der Sturm der Fußballmannschaft griff planlos und hektisch an; c) heftig kritisieren, zu widerlegen suchen, attackieren: jmdn., jmds. Standpunkt, Rede, öffentlich, scharf a.; als sich Peters 1895 um ein Reichstagsmandat bewarb ..., habe ihn Bebel im Reichstag angegriffen (Grzimek, Serengeti 105); Ein Professor ... greift ihn in einem offenen Brief an (Reich-Ranicki, Th. Mann 85). 2. (landsch.) a) anfassen, berühren: du darfst hier nichts a.; sie befühlten ihn, griffen den Stoff an, fragten nach dem Preis (H. W. Richter, Etablissement 100); b) sich in bestimmter Weise anfühlen: der Stoff greift sich weich, rau, derb an. 3. [notgedrungen] zu verbrauchen beginnen, anbrechen: den Vorrat, die letzten Reserven, die Ersparnisse a.; Das Geld durfte nicht angegriffen werden (M. L. Fischer, Kein Vogel 139); 4. a) [auf bestimmte Weise] anpacken, in Angriff nehmen, anfangen: eine Aufgabe entschlossen, vernünftig a.; Das Problem werden wir später anzugreifen versuchen (Freud, Abriß 28); b) an einer Stelle ansetzen, von etw. ausgehen: die Reformpläne greifen nicht an der richtigen Stelle an. 5. a) schwächen, reduzieren; jmdm., einer Sache schaden: die Anstrengung, Krankheit greift ihn an; er wirkte etwas angegriffen; angegriffen aussehen; sich in einem angegriffenen Zustand befinden; dass bei dem Zustand seines angegriffenen Herzens etwas passiere (Jens, Mann 29); Meine Gesundheit ist ... etwas angegriffen (Rolf Schneider, November 203); b) etw. beschädigen, zersetzen: der Rost greift das Eisen an; Die Früchte greifen ... die Oberfläche der Dosen an (DM 5, 1966, 25); Weil er Angst hat, dass die Dämpf' seine Ware angreifen (Kühn, Zeit 21).
ạn|grei|fen