Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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anfassen
ạn|fas|sen: 1. a) mit der Hand berühren, ergreifen, mit den Fingern befühlen: Manche ... begriffen es nie ..., ... ein Weinglas richtig am Stiel anzufassen (Böll, Adam 21); Riesenfeld zuckt ... zusammen, als hätte er einen elektrischen Kontakt mit nassen Pfoten angefasst (Remarque, Obelisk 242); etw. vorsichtig a.; sie lässt sich nicht gern a.; Ü Kreuzberg ... Da findet man Ecken, in denen ist Berlin noch Berlin. Da kann man Geschichte a. (BM 12. 11. 76, 16); *zum Anfassen (ugs.; die Möglichkeit zu engstem Kontakt bietend, [etwas Abstraktes] aus unmittelbarer Nähe mitzuerleben; hautnah 3): Europa zum Anfassen; Der Volkspapst ..., der mit den Leuten singt, der in der Menge badet: ein Papst zum Anfassen (Stern 11. 10. 79, 260); Die Spanier aber wünschen sich einen Star zum Anfassen und nicht nur einen, der gut Fußball spielt (Hörzu 45, 1982, 15); Pokrowski-Inszenierung „Die Hochzeit“: In einem engen Kinosaal Oper zum Anfassen (Spiegel 43, 1984, 186); Eine moderne Multimediaschau ergänzt das Museum zum Anfassen (FR 8. 4. 99, 30); Verhütungsmittel zum Anfassen; b) (landsch.) bei der Hand nehmen: die Mutter fasst das Kind an; Ringelpiez mit Anfassen (Spiegel 12, 1984, 237); c) sich in einer bestimmten Weise anfühlen: der Stoff fasst sich glatt, wie Wolle an. 2. auf eine bestimmte Art u. Weise behandeln: jmdn. verständnisvoll, zart, rücksichtslos, hart a. 3. a) bei etw. zupacken, helfen: der Korb ist schwer, fass doch mal [mit] an!; b) [in bestimmter Weise] in Angriff nehmen, anpacken, anfangen: eine Arbeit, eine Sache, ein Problem klug, geschickt, mit Eifer a. 4. (geh.) anwandeln, befallen, packen: Angst, Schrecken, Sehnsucht fasste ihn an. ∙ 5. (jmdn.) treffen, (mit jmdm.) zusammentreffen: wer weiß, wen er unterwegs angefasst hat (Goethe, Egmont II).
ạn|fas|sen