Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
abtun
ạb|tun : 1. (ugs.) "ablegen" (1 a), ↑"absetzen" (1): den Schlips, die Schürze, die Brille a. 2. a) einer [unangenehmen, lästigen] Sache keine Bedeutung beimessen u. sie beiseite, von sich schieben: jmds. Einwände mit einer Handbewegung a.; etw. als unwichtig, unbegründet a.; Winifred ..., die starrsinnig die Konzentrationslager als „Propaganda der New Yorker Juden“ abtat (Woche 7. 3. 97, 35); b) jmdm. die Anerkennung verweigern, ihn geringschätzig behandeln, übergehen: jmdn. arrogant a.; Manche mögen geneigt sein, Sie als den Sohn des berühmten Vaters abzutun (K. Mann, Wendepunkt 145). 3. (seltener) erledigen: eine Sache so schnell wie möglich a.; die Affäre war abgetan; Mit ... 200 Mark ist der Einbau in der Regel abgetan (ADAC-Motorwelt 5, 1986, 65). 4. (veraltet, noch landsch.) töten: Er ... griff zwei Kitzen, im Frühling geboren, die um die Geiß sprangen, und tat sie ab mit Kehlschnitt (Th. Mann, Joseph 206); Er wird mich einfach a. (Jahnn, Geschichten 210). ∙ 5. "abmachen" (3): Mag sie's mit Gott a. (Schiller, Maria Stuart I, 1). ∙ 6. sich entledigen: ... ja mich selbst des Namens a. will, den ich geführt (Hebbel, Genoveva V, 6).
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