Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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abreißen
ạb|rei|ßen: 1. a) durch [ruckhaftes] Reißen [von jmdm., sich od. etw.] lösen, abtrennen: ein Kalenderblatt, ein Pflaster, ein Plakat [von der Hauswand] a.; Blüten a.; den Offizieren werden die Abzeichen und Kokarden abgerissen (Kühn, Zeit 284); wurde ... dem Marineartilleristen Johann Buseberg die rechte Hand durch einen englischen Granatsplitter abgerissen (Lentz, Muckefuck 20); b) [bei jmdm., sich od. etw.] hastig, mit einem Ruck entfernen: ich riss [mir] den Kopfhörer ab. 2. a) sich [infolge starker Belastung, Beanspruchung] von jmdm. od. etw. ablösen, abgehen; entzweigehen, zerreißen: der Schnürsenkel riss ab; ein abgerissener Knopf; b) plötzlich unterbrochen werden, aufhören: die Funkverbindung riss ab; Kontakte nicht a. lassen; Hier war die Tradition abgerissen (Doderer, Wasserfälle 151); der Strom der Flüchtlinge riss nicht ab (nahm kein Ende). 3. (ein baufälliges od. nicht mehr gebrauchtes Bauwerk) durch Niederreißen beseitigen : ein baufälliges Haus a. [lassen]; ... ließ der Pfarrer mit Genehmigung des Bauamtes ... 32 Mauersegmente a. (SZ 13. 8. 98, 6). 4. (ugs.) (ein Kleidungsstück) durch unachtsames Tragen stark abnutzen, zerschleißen : du reißt deine Sachen viel zu schnell ab. 5. (salopp) (einen Dienst o. Ä., eine vorgeschriebene [Dienst-, Ausbildungs]zeit) voll ableisten : seinen Militärdienst a.; Den Männern ... sei es nicht länger zuzumuten, wegen Terminnot Überstunden abzureißen (MM 12. 6. 85, 17); ich habe meine ganze Strafe abgerissen (verbüßt; Spiegel 30, 1977, 61).
ạb|rei|ßen