Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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ạb|bre|chen : 1. a) (einen Teil von etw.) brechend lösen, abtrennen: einen Zweig, [sich] einen Stock a.; den Stiel von etw. a.; (mit der Nebenvorstellung des Unabsichtlichen:) er hat ihm im Ringkampf, ich habe mir beim Nüsseknacken einen Zahn abgebrochen; *sich einen a. (ugs.: 1. sich bei etw. sehr ungeschickt anstellen, sich übermäßig anstrengen. 2. übertrieben vornehm tun); b) (etw. Aufgebautes) in seine Einzelteile zerlegen: ein Gerüst, die Zelte a.; c) ab-, niederreißen: ein altes Haus a.; Ü die Brücken zur Vergangenheit a. 2. a) unvermittelt, vorzeitig beenden; mit etw. aufhören: die diplomatischen Beziehungen zu einem Staat, eine fruchtlose Diskussion, ein Experiment, Verhandlungen a.; seinen Urlaub a.; (Med.:) eine Schwangerschaft a.; sein Studium a. (aufgeben); ein abgebrochener Student (ugs.; Student, der sein Studium nicht abgeschlossen hat); den Verkehr mit jmdm. a.; der Kampf musste in der 3. Runde abgebrochen werden; (Math.:) eine Reihe nach dem zehnten Glied a.; abgebrochene (halb unterdrückte, unzusammenhängende) Sätze; ∙ b) etw. ruhen lassen, davon ↑"ablassen" (6 a): Der Kommandant ... bat ihn, bis nach vollendeter Reise, von dieser Sache abzubrechen (Kleist, Marquise 259). 3. sich brechend lösen, durch einen Bruch entzweigehen : der Henkel, das Stuhlbein brach ab; der Absatz ist [mir] abgebrochen; der Bleistift (die Spitze des Bleistifts) ist abgebrochen. 4. a) in, mit etw. unvermittelt, vorzeitig aufhören, in einer Tätigkeit nicht fortfahren : sie lachte laut, brach aber mitten im Lachen ab; b) unvermittelt aufhören, enden, ein plötzliches, nicht erwartetes Ende haben : die Unterhaltung, der Brief brach ab; die Verbindung ist abgebrochen, weil der Akku leer war; die Musik brach nach wenigen Takten ab; M. träumt ..., sie geht zum Strand und der Weg bricht plötzlich ab, sie muss hinunterfliegen (Gregor-Dellin, Traumbuch 58). 5. (von Erhebungen, Aufragendem) [steil] abfallen : der Felsen bricht fast senkrecht ab. 6. (Milit.) (von in breiter Front sich bewegenden Kolonnen) sich [einzeln] hintereinander gliedern u. dadurch die Kolonne verlängern : rechts brecht ab - im Schritt marsch! 7. (Druckw. veraltend) von einer Zeile auf die nächste übergehen : hier a.! ∙ 8. a) verzichten: Abbrechen, einziehn, sparen will ich gern ..., wenn es mich, bloß mich betrifft (Lessing, Nathan II, 2); b) sich absparen: dass ich auch für sie sorge, ... mir alle Tage etwas abbreche für sie (Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 61); c) entziehen, wegnehmen: da man den Sprachübungen ... Zeit und Aufmerksamkeit abbrach, um sie an so genannte Realitäten zu wenden (Goethe, Dichtung u. Wahrheit 6).
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