Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Ausdruck
1Aus|druck, der; -[e]s, Ausdrücke [nach frz. expression für älteres Ausdruckung, aber schon mhd. (Mystik) ūʒdruc]: 1. Wort, Bezeichnung, Terminus, Wendung: ein gewählter, umgangssprachlicher, fachsprachlicher, mundartlicher, ordinärer A; Im Übrigen ist der A. Pluralismus ... nicht besonders glücklich (Fraenkel, Staat 256); Dieser ... Salongoethe freilich hätte nie einen krassen, einen echten, unmittelbaren A. gebraucht (Hesse, Steppenwolf 79); einen A. nicht verstehen, nicht kennen; Ausdrücke gebrauchen, im Munde führen, an sich haben (derbe Wörter, Schimpfwörter gebrauchen); sich im A. vergreifen (in unangemessenem Ton sprechen); R das ist gar kein A.! (das ist viel zu schwach ausgedrückt, zu zurückhaltend formuliert); Bist du noch ärgerlich? Das ist gar kein A., sagte Benhard (Kuby, Sieg 320). 2. a) sprachlicher Stil, Ausdrucksweise: Welche Gunst ist es doch, über einen polierten und gefälligen A. zu verfügen (Th. Mann, Krull 334); sie besitzt große Gewandtheit im A.; b) Aussagekraft, künstlerische Gestaltung: ein Gedicht mit viel A. vortragen; sein Gesang, sein Spiel ist ohne A.; ohne Betonung, ohne Stimmung, ohne schauspielerischen A. (Frisch, Stiller 379). 3. äußeres, sichtbares Zeichen, in dem sich eine innere Beschaffenheit od. Struktur widerspiegelt; Kennzeichen: A. solcher ideologisch überhöhten Sozialreaktion war der Antisemitismus (Fraenkel, Staat 204); Monumentalität ist der A. dieser Epoche; eine Äußerung mit dem A. (mit der Bekundung) tiefen Bedauerns zurücknehmen; einer Sache A. geben/verleihen (geh.; etw. zu erkennen geben, äußern); Wie sollte ich ihr gegenüber meine Zuneigung und Dankbarkeit zum A. bringen (ausdrücken; Kessel [Übers.], Patricia 95); in ihren Worten kam ihre Verbitterung zum A. (drückte sich darin aus). 4. Miene, [Gesichts]zug o. Ä., der Widerspiegelung einer psychischen Verfassung, einer Gemütsbewegung, Einstellung u. a. ist: sein Gesicht bekam einen ärgerlichen A. 5. (Math.) durch eine spezielle Zeichenreihe dargestellte Aussage.————————
2Aus|druck, der; -[e]s, -e: 1. a) (Nachrichtent.) der vom Fernschreiber gelieferte ausgedruckte Text: falls der A. der Fernschreibmaschinen zur Dokumentation erforderlich sein sollte (Elektronik 12, 1971, 411); b) (EDV) "Output" (2); c) von einer Rechenanlage, einem ↑"Drucker" (2) gelieferter ausgedruckter Text: dem Kunden wird ein A. mit sämtlichen Buchungsvorgängen zugeschickt; Wer einkauft, kann ganz einfach in einen Computer mit Bildschirm das gewünschte Familienmenü eintippen und erhält dann einen A., auf dem nicht nur die erforderlichen Mengen aufgelistet sind (Neue Kronen Zeitung 12. 5. 84, 36). 2. (Druckerspr.) Beendigung des Druckes: Termin für den A. des Lexikons ist der 1. Dezember.
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