Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Wechselwirkung
Wẹch|sel|wir|kung: wirkursächliche Abhängigkeit der Dinge, Vorgänge, Kräfte usw. voneinander, in der Biochemie z. B. bei Antigen-Antikörper-W., Enzym-Substrat-W., Operator-Repressor-W. u. in der Chemie z. B. bei transannularen oder Through-Space-W. ( ), Wirt-Gast-W., oszillierenden Reaktionen, Topomerisationen, Spin-Kopplungen u. bei zwischenmolekularen Kräften. In der Physik der Elementarteilchen spricht man von den vier fundamentalen W., deren Kräfte für den Zusammenhalt der Materie verantwortlich sind. Der starken W. unterliegen sowohl die Quarks, indem sie durch Gluonen zu Hadronen (z. B. Nukleonen) gekoppelt werden, als auch die Letzteren selbst, zwischen denen Austauschprozesse von Pionen für das Zustandekommen der "Kernbindung" sorgen. Die für die chem. Bindung u. damit für die chem. u. mechanischen Eigenschaften der Stoffe verantwortliche elektromagnetische W. beruht auf dem Austausch von Photonen zwischen Teilchen mit elektr. Ladungen u. magnetischen Momenten. An der schwachen W., die für radioaktive Zerfallsprozesse unter Leptonen u. Hadronen verantwortlich ist, sind sog. Vektorbosonen als Austauschteilchen beteiligt, insbes. die elektr. geladenen W+- u. W-Bosonen u. das neutrale Z0-Boson. Als Ursache der Gravitationswechselwirkung, der alle Teilchen mit von null verschiedener Masse unterliegen, wird der Austausch hypothetischer masse- u. ladungsloser Quanten (Gravitonen) angenommen.
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