Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Strahlung
Strah|lung [ "Strahl"] Bez. für die räumlich u. zeitlich gerichtete Ausbreitung gequantelter Energie in Wellen- oder Teilchenform ( "Welle-Teilchen-Dualismus"). Als Wellenstrahlung breitet sich Schall mit Schallgeschwindigkeit, elektromagnetische S. dagegen mit Lichtgeschwindigkeit aus. Das in Wellenlängen λ (in Meter) oder in Frequenzen ν (in Hertz = s‒1) messbare, über mehr als 22 Größenordnungen reichende Spektrum der elektromagnetischen Strahlung gliedert man oft in Niederfrequenzbereich (108–104 m; > 1 Hz), Hochfrequenzbereich (104–1 m), Mikrowellenbereich (1–10‒3 m), optischer Bereich (10‒3– 10‒8 m), Röntgenstrahlung (10‒8– 10‒14 m), Gamma-Strahlen (< 10‒11 m), kosmische Strahlung (< 10‒14 m; > 1022 Hz). Teilchenstrahlung (Korpuskularstrahlung, Partikelstrahlung) besteht aus schnell bewegten neutralen oder geladenen Teilchen, z. B. Atom-, Molekular-, Ionen-, Elektronen-, Protonen-, Neutronen-, Kanal- u. Kathoden-, Alpha- u. Beta-Strahlen, Mesonen, Neutrinos u. a. Teilchen aus der kosmischen Strahlung. Die nach Einstein-Gleichungen der Frequenz oder der Masse proportionale Energie der Strahlungsquanten ( "Photon") wird in Vielfachen der Einheiten Joule oder Elektronvolt angegeben. Beim Durchgang durch Materie erfährt die S. Streuung, Beugung u. Dispersion, Absorptions- u. Stoßprozesse, in deren Verlauf Atome u. Moleküle angeregt, ionisiert, fragmentiert, isomerisiert oder anderweitig umgewandelt werden ( "Photochemie", "Strahlenchemie") bzw. Kerneinfangs- u. Elementumwandlungsprozesse eintreten können ( ).
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