Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Polarisation
Po|la|ri|sa|ti|on [ "polar"]1) Bindungspolarisation: in zwischen versch. Elementen infolge der unterschiedlichen Elektronegativitäten eintretende Ladungstrennung, wodurch die Verb. einen polaren Charakter erhält (polarisierte Atombindung; "Partialladung")
2) elektrische P.; Formelzeichen: P: dielektrische P: in Dielektrika durch ein äußeres elektr. Feld bewirkte Trennung der Schwerpunkte positiver u. negativer elektr. Ladungen, wodurch ein Dipolmoment erzeugt wird (induzierte P., Verschiebungspolarisation, Atom-P., Elektronen-P.); parelektrische P.: in Stoffen mit permanentem Dipolmoment durch ein äußeres elektr. Feld hervorgerufene Verstärkung u. Ausrichtung der Dipolmomente (Orientierungspolarisation);
3) elektrochemische P.; Syn.: galvanische P., elektrolytische P.: an Elektroden u. in galvanischen Elementen bei Stromdurchfluss auftretende Potentialänderungen, die auf das Entstehen von Überspannung oder auf Diffusions- bzw. Konzentrationsstörungen zurückzuführen sind;
4) Elementarteilchenpolarisation; Syn.: Spin-P.: Einnahme einer Vorzugsrichtung der Teilchenspins (Elektronen-, Kernspins) unter dem Einfluss von Spin-Bahn-Kopplungen oder unter Einwirkung angelegter Magnetfelder oder polarisierter Strahlung;
5) optische P., Strahlungspolarisation: Aussonderung eines linear polarisierten, d. h. in nur einer Ebene schwingenden Lichtstrahls aus natürlichem (unpolarisiertem) Licht. Diese P. tritt ein durch Reflexion an Glasflächen, durch Doppelbrechung, Lichtstreuung oder beim Durchgang durch als Polarisatoren wirkende Nicol-Prismen oder dichroitische Kunststofffolien (Polarisationsfilter). Neben linear polarisierter Strahlung ( "Polarimetrie") gibt es auch links oder rechts zirkular u. elliptisch polarisierte Strahlung ( "Circulardichroismus").
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