Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Koordinationsverbindung
Ko|or|di|na|ti|ons|ver|bin|dung; Syn.: (Jargon:) Komplex, Komplexverbindung: Sammelbez. für chemische Verbindungen, in denen als fungierende Atome, Ionen oder Moleküle von meist metallischen Zentralatomen oder Zentral-Ionen durch elektrostatische Kräfte u./od. zu oder gebunden werden. Typische K. sind z. B. Chelate, Kronenverb., Kryptate, Amminsalze, Hexacyanoferrate, Carbonyl- u. Pi-Komplexe, Metallocene u. a. Sandwich-Verbindungen. Die Raumstruktur (Koordinationspolyeder) der K. wird bestimmt durch deren Ladungszustand, durch die "Koordinationszahl" des Kerns (des metallischen Zentrums) u. durch den Raumbedarf der Liganden; zur Beschreibung dienen u. a. . Die Bildung von K. durch "Komplexbildner" wird ausgenutzt in Wasch- u. Reinigungsmitteln, Korrosionsschutzmitteln, Extraktions- u. Maskierungsmitteln, in der Analytik ( "Komplexometrie") u. Textilfärbung. Die K. selbst finden Verwendung als Katalysatoren der homogenen Katalyse, als Reagentien u. als Chemotherapeutika. Im weiteren Rahmen sind den K. auch die der Oxosäuren mit Komplex-Ionen wie [SO4]2 zuzurechnen, in denen das bindende Elektronenpaar dem Zentralatom oder Zentral-Ion entstammt.
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