Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Konformation
Kon|for|ma|ti|on [lat. conformatio = Ausgestaltung, Vorstellung]; veraltetes Syn.: Konstellation: Bez. für eine der zahlreichen Raumstrukturen eines Moleküls (z. B. Ethan), die durch Rotation von Atomgruppen (hier Methylgruppen) um eine Einfachbindung oder durch Inversion ( "Invertomere") entstehen können. Energetisch bevorzugt sind Konformationsisomere ( "Konformere", Rotamere) mit gestaffelter K., am energiereichsten u. daher benachteiligt sind dagegen Konformationen. Dementsprechend sind bei alicycl. Verb. (z. B. "Cyclohexan") die sog. Sessel- u. Twist-K. gegenüber der Boot-K. ebenso energetisch begünstigt wie äquatoriale Substituenten gegenüber axialen. Mit u. lassen sich K. zwei- bzw. dreidimensional veranschaulichen. Änderungen der K. sind – im Gegensatz zu solchen der "Konfiguration" – durch Zufuhr relativ kleiner thermischer Energiebeträge (bei Ethan z. B. 12 kJ/mol) möglich. Die Konformationsanalyse untersucht die Eigenschaften chem. Verb., z. B. Reaktivität, Struktureigenheiten, geruchliche u. a. biol. Qualitäten in Abhängigkeit von den K. der Moleküle. Die Entstehung der Sekundär-, Tertiär- u. Quartärstrukturen von Proteinen oder der helicalen Strukturen von Nukleinsäuren beruhen ebenso auf K.-Einflüssen wie die allosterischen Effekte bei Enzymen.
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