Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Flüssigkristalle
Flụ̈s|sig|kris|tal|le; Syn.: flüssige Kristalle, kristalline Flüssigkeiten, mesomorphe Phasen, Mesophasen, anisotrope Flüssigkeiten: kristalline org. Verb., die beim Erwärmen über den Schmelzpunkt hinaus in eine trübe Fl. mit bemerkenswerten dielektr. u./od. optischen (z. B. "Doppelbrechung") übergehen, die sie erst beim weiteren Erwärmen auf den Klärpunkt verlieren ( "Isotropie"). Die meisten F. sind sog. calamitische F., d. h. stäbchenförmig gebaute mit einem Zentralteil (Mesogen) der Form F—C6H4—M—C6H4—F mit F = Flügelgruppen u. M = Azo-, Ester- oder —CH=N-Gruppen von Schiff-Basen. Die sog. discotischen F. dagegen entstehen mit scheibchenförmigen Mesogenen, z. B. sechsfach substituierten Benzol-Molekülen. Nach der räumlichen Orientierung der Moleküle unterscheidet man bei F. haupts. drei Phasen oder Strukturen: nematische, smektische u. cholesterische. Neben den erwähnten, auf Temperaturänderungen reagierenden Verb. (thermotrope F.) gibt es auch solche, die erst in Wechselwirkung mit Wasser o. a. polaren Lsgm. die typischen Eigenschaften der F. zeigen (lyotrope F.). Verwendung finden F. zur Temperaturmessung, als anisotrope Lsgm., in der Gaschromatographie als stationäre Phasen, haupts. aber in der Optoelektronik in Anzeigegeräten (LCD) u. Lichtmodulatoren. Vgl. Condis-Kristalle u. plastische Kristalle.
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