Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Dipolmoment
Di|pol|mo|ment [ "Dipol" u. "Moment"], das; -s, -e:1) elektrisches Dipolmoment; Formelzeichen: p oder µ: im molekularen Bereich als Produkt p (oder µ) = Q · r aus elektr. Ladung (Q) u. Entfernung (r) definiertes Maß für den Dipolcharakter eines Moleküls, anzugeben in den Einheiten Coulombmeter (C · m) bzw. "Debye". Das durch Messung der Dielektrizitätszahl bestimmbare D. lässt bei Molekülen mit permanentem Dipolmoment auf die Molekülstruktur schließen, denn symmetrische Moleküle wie Cl2, CO2, CCl4, C6H6 u. trans-1,2-Dichlorethylen haben ein elektr. D. von 0 Debye im Gegensatz zu Dipolmolekülen wie HCl (1,08 D), H2O (1,87 D), cis-1,2-Dichlorethylen (1,9 D), NaCl (12,1 D). Näherungsweise lassen sich D. mit Hilfe von empirisch ermittelten Bindungsinkrementen berechnen. Wirkt auf ein Molekül ein äußeres elektr. Feld ein, so wird in dem Molekül ein D. erzeugt (induziertes Dipolmoment), das sich dem evtl. vorhandenen permanenten D. überlagert;
2) magnetisches Dipolmoment; Formelzeichen: m oder µ: in Atomen, Ionen u. Molekülen ggf. beobachtbare magnetische Momente, die, durch Eigen- u./od. Bahndrehimpulse der Elektronen verursacht, in den Einheiten A · m2, Joule/Tesla (J/T) oder "Bohr-Magneton" (µB) angegeben werden; magnetische D. weisen alle paramagnetischen Stoffe auf. Nukleonen besitzen viel kleinere, zu den magnetischen Stoffeigenschaften praktisch nichts beitragende Spinmomente ( "Kernmagneton") sowie ggf. Quadrupolmomente.
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