Duden - Das Wörterbuch chemischer Fachausdrücke
Baeyer-System
Baey|er-Sys|tem ['baɪər-; nach A. von Baeyer]; Syn.: Von-Baeyer-System: eine Methode zur Benennung polycyclischer, d. h. ein- oder mehrfach überbrückter alicycl. u. heterocycl. Verbindungen. Gesättigte, aus zwei (drei, vier) Ringen bestehende Kohlenwasserstoffe, in denen zwei oder mehr C-Atome zwei oder mehr Ringen angehören, erhalten den Stammnamen des acycl. Alkans mit der gleichen Anzahl C-Atome (hier z. B. Heptan), dem das Strukturpräfix "Bicyclo-" ( "Tricyclo-", "Tetracyclo-") vorangestellt wird. Die Anzahl der Gerüstatome in jeder der drei (vier, fünf) Ketten oder (1), die die gemeinsamen Brückenköpfe verbinden, wird in eckigen Klammern, durch Punkte getrennt u. ggf. durch Hochzifferlokanten spezifiziert, in fallender Reihe angegeben, z. B. Bicyclo[2.2.1]heptan (Norbornan), Tricyclo[2.2.1.02,6]heptan (Tricyclen), Tetracyclo[3.2.0.02,7.04,6]heptan (Quadricyclan). Analog wird bei ungesättigten u. heterocycl. polycycl. Systemen verfahren, vgl. Adamantan, Barrelen, Cephem, Pinan. Die Nomenklatur der folgt ebenfalls einem Baeyer-System.
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