Duden - Redewendungen
Zeit
Zeit ist Geld: man soll die Zeit nicht ungenutzt lassen, Zeitverlust bedeutet materiellen Verlust: Sie kennen Ihren Auftrag, meine Herren, also stehen Sie nicht länger untätig herum - Zeit ist Geld! Das Flugzeug ist zweieinhalb Stunden schneller, und Zeit ist Geld.-Diese Redensart könnte an antike Vorstellungen anknüpfen, wonach Zeit ein kostbares Gut ist. Sie könnte aber auch eine Lehnübersetzung des englischen »time is money« sein.
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Zeit nehmen müssen (Boxen): sich anzählen lassen müssen: Nach einer knallharten Rechten seines Gegners mußte der Herausforderer Zeit nehmen.
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[ach] du liebe Zeit!: Ausruf, der [leichtes] Erschrecken oder Mißbilligung ausdrückt: Du liebe Zeit, wie sieht denn der Fußboden schon wieder aus! Und wenn da ein paar rauhe Worte gefallen sind, du liebe Zeit, wenn Not am Mann ist, dann wählt man seine Worte doch nicht so fein (Hausmann, Abel 105).
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[einst/schon] bessere Zeiten gekannt/gesehen haben: 1. es früher besser gehabt haben: Ihr Vater hatte schon bessere Zeiten gekannt, war aber durch eine mißglückte Börsenspekulation völlig mittellos geworden. 2. ziemlich heruntergekommen sein: Der Film spielt in einem dieser Badeorte, die schon einmal bessere Zeiten gesehen haben. Das Hotel hatte auch einst bessere Zeiten gekannt.
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[keine] Zeit [mit etwas] verlieren: sich mit etwas [nicht] aufhalten: Die Regierung darf in der Abrüstungsfrage jetzt keine Zeit mehr verlieren. Die Verhandlungspartner verloren keine Zeit mit Höflichkeiten, sondern kamen gleich zur Sache.
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[noch] Zeit haben: nicht eilig sein: Sie schrieb zuerst den Geschäftsbericht, die Briefe hatten Zeit. Sollen wir jetzt die Würstchen heiß machen? - Damit hat es noch Zeit, die Gäste kommen sicher nicht vor acht. »Den brauchen wir jetzt nicht einzuwickeln!« »Das hat Zeit ...« (Hilsenrath, Nazi 118).
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alles zu seiner Zeit: jetzt nicht; es sollte alles zum richtigen Zeitpunkt getan werden: Kinder, es ist schon viel zu spät, um noch Fußball zu spielen; alles zu seiner Zeit. Kannst du mal eben die Goldfische füttern? - Alles zu seiner Zeit, jetzt ist erst mal die Katze dran.
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andere Zeiten, andere Sitten: Bräuche, Wertvorstellungen u. a. ändern sich im Verlauf der Zeit: Früher hat ein Mädchen gewartet, bis der junge Mann sich ihr erklärte. - Andere Zeiten, andere Sitten, Großmutter, wir fahren ja auch nicht mehr mit der Postkutsche.
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auf Zeit spielen (Sport): das Spieltempo absichtlich verzögern, um das Ergebnis zu halten: Die Kickers begannen zu früh, auf Zeit zu spielen; in der 89. Minute mußten sie den Ausgleich hinnehmen.
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auf Zeit: befristet: Es wurde ein Vertrag auf Zeit abgeschlossen. Mit Strafe bedrohte Handlungen ... führen zur Entziehung der Fahrerlaubnis ... für immer oder auf Zeit (Straßenverkehrsrecht, StVO, 15).
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das waren noch Zeiten!: damals war es viel besser als heute: Das heutige Diskogejaule kann ich nicht ausstehen; die fünfziger Jahre mit echtem Rock 'n' Roll, Elvis, Bill Haley - das waren noch Zeiten! »Das waren Zeiten!« sagte ich. »Frieden herrschte, Sicherheit regierte ...« (Remarque, Obelisk 263).
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dem lieben Gott die Zeit stehlen: seine Zeit vertun, faulenzen: Anstatt dem lieben Gott die Zeit zu stehlen, sollte er lieber zu Hause seinen Eltern helfen!
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die Zeit arbeitet für jmdn.: die Gegebenheiten ändern sich nach und nach zu jmds. Gunsten [ohne sein Zutun]: In Genf aber hat sich nun herausgestellt, daß auch die Russen es gar nicht eilig haben, daß sie also offenbar der Meinung sind, die Zeit arbeite für sie (Dönhoff, Ära 183/184).
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die Zeit heilt alle Wunden: irgendwann vergeht jeder Schmerz, ist jede Enttäuschung usw. überwunden: Noch sind die Ereignisse des Krieges nicht vergessen, aber die Zeit heilt alle Wunden.
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die Zeit totschlagen: seine Zeit [aus Langeweile] nutzlos verbringen: Wenig Verständnis hatte sie für Leute, die nicht arbeiteten, sondern die Zeit in Kneipen und Wettbüros totschlugen.
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die längste Zeit (ugs.): [lange genug und daher] künftig nicht mehr: Der Zahn hat Sie die längste Zeit gequält, den ziehen wir heute einfach raus! Ich stehe Ihnen im Wege. Wenn es nach Ihnen ginge, dann wäre ich die längste Zeit Kommandant gewesen (Apitz, Wölfe 242).
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es ist [höchste/allerhöchste/(geh.:)hohe] Zeit: es ist [sehr] spät, die Zeit drängt: Trink deinen Kaffee aus, es ist höchste Zeit, daß wir gehen. Es ist Zeit, wir müssen jetzt Abschied nehmen. Außerdem mußte er jetzt wirklich daran denken, sich davonzumachen. Es war allerhöchste Zeit (Thieß, Legende 49).
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es ist an der Zeit [für etwas/etwas zu tun]: der Zeitpunkt [für etwas/etwas zu tun] ist gekommen: Wenn Sie ins Plaudern und Ihre Kollegen ins Gähnen kommen, ist es an der Zeit, etwas gegen die Trägheit zu tun (Bild und Funk 2, 1967, 47). Herr Coax hielt es noch nicht an der Zeit, seine Karten aufzulegen (Brecht, Groschen 54).
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es wird [höchste/allerhöchste] Zeit: es ist dringend notwendig: Es wird höchste Zeit, daß mal einer diesen Schweinestall aufräumt! Es wurde Zeit, daß er sich mehr um sein Studium kümmert. Die Genossen meinen, für mich wird es Zeit, wegzukommen (Kühn, Zeit 84).
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etwas über die Zeit bringen/retten (Sport): etwas bis zum Ende des Spiels erfolgreich verteidigen: Es gelang den Borussen, das Unentschieden über die Zeit zu bringen.
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für alle Zeiten; (geh.:) für Zeit und Ewigkeit: für immer: Eine Koalition ist nicht als ein Bündnis für Zeit und Ewigkeit gedacht. Durch das Hemishofener Stauwehr könnte die Hochwassergefahr für alle Zeiten gebannt werden (Kosmos 2, 1965, 54).
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für die Zeit (Boxsport): bis zum Aus des Ringrichters: Ein Leberhaken schickte ihn für die Zeit auf die Bretter.
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jmdm. die Zeit stehlen/(geh.:) rauben: jmdn. unnötig aufhalten: Sie wurde äußerst ungehalten, wenn sie das Gefühl hatte, daß man ihr die Zeit stahl.
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jmdm., sich [mit etwas] die Zeit vertreiben: jmdm., sich [mit etwas] für einen bestimmten Zeitraum unterhalten, beschäftigen: Mit seinen Späßen hat er uns auf angenehme Weise die Zeit vertrieben. Jeder vertreibt sich die Zeit, so gut er eben kann (Langgässer, Siegel 49).
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jmds. Zeit ist gekommen (geh.; verhüllend): 1. jmd. muß sterben: Sie spürte, daß ihre Zeit gekommen war, und ließ ihre Kinder und Enkel zu sich kommen. 2. die Niederkunft einer Frau steht bevor: Ihre Zeit war gekommen, man rief nach der Hebamme.
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kommt Zeit, kommt Rat: mit etwas Geduld findet sich ein Ausweg, eine Antwort: Wir werden aus dieser mißlichen Lage herausfinden; kommt Zeit, kommt Rat. Heirat? »Kommt Zeit, kommt Rat«, sagt Martin, und Joanna lacht (Hörzu 17, 1981, 118).
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mit der Zeit gehen: fortschrittlich sein: Natürlich habe ich Kabelanschluß - man muß doch mit der Zeit gehen! Nur wer mit der Zeit geht, kann auf die Dauer erfolgreich sein. »Man geht mit der Zeit«, erklärte Frau Hohlfeld nicht ohne Stolz (Erich Kästner, Fabian 36).
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mit der Zeit: allmählich: Es wurde mit der Zeit immer schlimmer. Es war ziemlich gemütlich und wurde mit der Zeit noch gemütlicher (Küpper, Simplicius 69). Ich habe mit der Zeit einen recht harten Handschlag entwickelt (Grzimek, Serengeti 123).
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seit/vor undenklichen/ewigen Zeiten: seit/vor sehr langer Zeit: Seit undenklichen Zeiten hatten die Bauern aus diesem Brunnen Wasser geschöpft. Das Schloß ist schon vor undenklichen Zeiten von seinen Bewohnern verlassen worden. Ich habe seit ewigen Zeiten nichts mehr von ihm gehört.
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sich Zeit [für etwas] nehmen: sich [bei, mit etwas] nicht übereilen: Man muß sich Zeit nehmen, wenn man die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten will. Die Abgeordneten nahmen sich Zeit für eine gründliche Erörterung des Problems.
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sich [mit etwas] Zeit lassen: sich [mit etwas] nicht beeilen: Er ließ sich Zeit mit der Antwort. Sie ist viel zu hektisch, sie muß sich bei allem, was sie tut, mehr Zeit lassen.
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sich für jmdn. Zeit nehmen: sich längere Zeit, ohne Hast um jmdn. kümmern: Du mußt dir mehr Zeit für deine Kinder nehmen, das bist du ihnen schuldig.
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von Zeit zu Zeit: gelegentlich: Das Wasser im Seerosenbecken muß von Zeit zu Zeit erneuert werden. Von Zeit zu Zeit braucht der Mensch mal ein Gläschen Wein. Wir sind das ganze Jahr hindurch von Zeit zu Zeit immer wieder über den Natronsee geflogen (Grzimek, Serengeti 326/327).
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vor Zeiten (geh.) vor langer Zeit: ... Grabplatten ..., unter denen vor Zeiten Kleriker, Gelehrte und fromme Wohltäter bestattet wurden (Fest, Im Gegenlicht 404).
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wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muß nehmen/sehen, was übrigbleibt: wer zu spät kommt, darf sich nicht beklagen, wenn er nur noch wenig oder nur noch weniger Gutes abbekommt.
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zur Zeit: jetzt: Zur Zeit gibt es wieder frische Erdbeeren. Die Firma ist zur Zeit wirtschaftlich sehr erfolgreich. Zur Zeit wächst die Erdölproduktion jährlich etwa um 10 % (Kosmos 3, 1965, 113).
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zur [rechten] Zeit (veraltend): rechtzeitig: Wir waren gerade noch zur Zeit am Bahnhof eingetroffen. Zur rechten Zeit erfuhr er, daß ihm die Gestapo auf der Spur war. Da floh er nach Dänemark (Niekisch, Leben 358).
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über die Zeit kommen (Boxen): [trotz Unterlegenheit] nicht durch K. o. besiegt werden: An einen Sieg glaubte der Herausforderer selbst nicht so recht, aber er war fest entschlossen, eine gute Figur zu machen und über die Zeit zu kommen.
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seit Adams Zeiten.
nur eine Frage der Zeit sein.
auf der Höhe der/seiner Zeit sein.
auf die Länge der Zeit.
im Laufe der Zeit.
zu nachtschlafender Zeit.
aus Olims Zeiten.
seit Olims Zeiten.
zu Olims Zeiten.
spare in der Zeit, so hast du in der Not.
der Zahn der Zeit.
die Zeichen der Zeit erkennen.
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