Duden - Redewendungen
Zeichen
die Zeichen der Zeit erkennen: die Situation, Lage [im Hinblick auf kommende Entwicklungen] richtig einschätzen: Die Opposition erklärte, die Regierung habe die Zeichen der Zeit nicht erkannt.-Diese Wendung geht auf die Bibel zurück. Dort heißt es (Matthäus 16, 3) »... könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen?«.
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ein Zeichen/Zeichen/(seltener:) Signale setzen (geh.): etwas tun, was richtungweisend ist; Anstöße geben: Mit den jüngsten Kabinettsbeschlüssen sollten Zeichen für mehr gesellschaftliche Solidarität gesetzt werden. Aber es sei ... auch notwendig, auf dieser Konferenz ein Zeichen zu setzen (W. Brandt, Begegnungen 356).
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im Zeichen von etwas stehen: von etwas geprägt, beeinflußt werden: Die Wettkämpfe am kommenden Wochenende stehen bereits im Zeichen der Olympiaqualifikation. »Das verflossene Jahr stand ganz im Zeichen der Abstimmung über die Bildung einer evangelisch-reformierten solothurnischen Kantonalkirche« (Nordschweiz 72, 27. 3. 1985, 9).
-In dieser Wendung ist mit »Zeichen« ursprünglich das Tierkreis- oder Sternzeichen gemeint, das das Horoskop für ein Ereignis bestimmt.
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seines Zeichens (veraltend): von Beruf, Rang o. ä.: Der Großvater, seines Zeichens Metzgermeister, hatte wenig Verständnis für die vegetarischen Neigungen seines Enkels. Feist, ursprünglich Arzt seines Zeichens, fing damals an, sich als Übersetzer hervorzutun (K. Mann, Wendepunkt 195).
-Das Wort »Zeichen« in dieser Wendung bezieht sich auf die früher üblichen Haus- oder Zunftzeichen.
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es geschehen noch Zeichen und Wunder.
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