Duden - Redewendungen
Wurm
den Wurm baden (ugs.; scherzh.): angeln: Papa ist schon ganz früh aus dem Haus gegangen, er will mal wieder den Wurm baden.-Mit »Wurm« ist in dieser Wendung der Regenwurm gemeint, der beim Angeln als Köder dient.
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der getretene Wurm krümmt sich; auch der Wurm krümmt sich, wenn er getreten wird: auch der noch so Unterlegene, Ängstliche, Unterwürfige begehrt auf, wenn man ihn zu sehr bedrängt: Glauben Sie nicht, daß ich weiterhin so mit mir umspringen lasse! Auch der Wurm krümmt sich, wenn er getreten wird!
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in etwas ist/sitzt der Wurm drin (ugs.): etwas ist nicht in Ordnung, nicht so, wie es sein sollte: So viele Pannen hatten wir noch bei keiner Testserie; in diesem Projekt saß von Anfang an der Wurm drin. Im ganzen Strafwesen ist doch der Wurm drin (Eppendorfer, Kuß 87).
-Diese Wendung bezieht sich auf den Wurm im Obst.
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jmdm. die Würmer [einzeln] aus der Nase ziehen (ugs.): jmdm. etwas [mühsam] nach und nach durch Fragen entlocken: Laßt euch doch nicht die Würmer einzeln aus der Nase ziehen - was geschah danach? Borkhausen war tatsächlich der Ansicht, daß so ein Kommissar nichts anderes zu tun hatte, als den Leuten die Würmer aus der Nase zu ziehen und andere für sich arbeiten zu lassen (Fallada, Jeder stirbt 181).
-Diese Redensart erklärt sich aus der alten Volksmedizin; man glaubte, daß Krankheiten von wurmförmigen Dämonen verursacht werden. Jahrmarktsquacksalber behaupteten im 17. Jahrhundert, sie könnten depressive Menschen dadurch heilen, daß sie ihnen den »Gehirnwurm« aus der Nase ziehen.
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