Duden - Redewendungen
Wolle
[warm] in der Wolle sitzen (veraltet): wohlhabend sein: Die Probleme der Entwicklungsländer interessieren sie nicht, sie sitzt ja warm in der Wolle und ist mit sich und der Welt zufrieden.-Diese Wendung stammt aus der Zeit, in der Schafwolle einen großen wirtschaftlichen Wert darstellte.
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in der Wolle gefärbt: durch und durch, echt: Er ist ein in der Wolle gefärbter Chauvinist. Den Sozialdemokraten, mögen sie auch in der Wolle gefärbte Marxisten ... sein, kann ein Machtwechsel nur wie etwas Unanständiges vorkommen (Spiegel 41, 1980, 14).
-Die Wendung bezieht sich darauf, daß ein Stoff, der aus bereits gefärbter Wolle gewebt wird, farbechter ist als nachträglich gefärbtes fertiges Tuch.
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jmdn. in die Wolle bringen (ugs.): jmdn. reizen, wütend machen: Laßt euch von dem alten Spinner doch nicht in die Wolle bringen! Bei ausgesprochener Gutherzigkeit ... konnte ihn ein Wort oder eine taktlose Wendung derart in die Wolle bringen, daß er seine Seelenruhe nicht wiedergefunden hätte, ohne durch vollen Einsatz seiner Person die Sache zu regulieren (Zuckmayer, Herr 19).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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mit jmdm. in die Wolle geraten/sich mit jmdm. in der Wolle liegen/haben (ugs.): mit jmdm. Streit bekommen/sich mit jmdm. zanken: Nach dem sechsten Bier war er mit dem Wirt in die Wolle geraten. Wir hatten uns ständig in der Wolle. Kaum war er zu Hause, ging schon der Streit los (Grossmann, Liebe 61).
-In dieser und in der folgenden Wendung steht »Wolle« für das Kopfhaar des Menschen; vgl. die Wendung »sich in die Haare geraten/kriegen« ( Haar).
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sich in [die] Wolle reden (ugs.): [beim Reden] in Zorn geraten: Erst unterhielten wir uns ganz ruhig, aber dann redete er sich immer mehr in die Wolle.
-Diese und die folgenden Wendungen knüpfen wohl an die heute nicht mehr gebräuchliche Bedeutung »Pflanzenhaar, flaumiger Blütenstand« an. Vgl. die veraltete Wendung »in der Wolle sein« (= zornig sein), eigentlich »ausschlagen, treiben (von Pflanzen)«.
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sich in die Wolle kriegen (ugs.): miteinander Streit bekommen: Weswegen habt ihr euch eigentlich damals in die Wolle gekriegt? Darin spielen Alain ... und Jean ... zwei Ganoven, die sich ... in die Wolle kriegen (Spiegel 52, 1981, 180).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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viel Geschrei und wenig Wolle.
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