Duden - Redewendungen
Wand
da wackelt die Wand (ugs.): da geht es hoch her: Wenn wir heute den Pokal gewinnen, dann wackelt die Wand, das dürfte wohl klar sein! Bei der Abschlußfeier wackelte die Wand.————————
das/es ist, um die Wände hochzugehen!; da kann man doch die Wände hochgehen! (ugs.): es ist empörend, unerträglich: Ich sage dir, so eine Nierenkolik, das sind fürchterliche Schmerzen - das ist, um die Wände hochzugehen. Wenn man sieht, wie diese Flaschen heute spielen, da kann man doch glatt die Wände hochgehen!
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daß die Wände wackeln/die Wand wackelt (ugs.): sehr heftig: Vater brüllte, daß die Wand wackelte - niemals würde er dieser Heirat zustimmen! Heute abend wird bei Florestan ... gebumst, daß die Wände wackeln! (Ziegler, Labyrinth 209).
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die Wand mitnehmen (ugs.; scherzh.): sich [die Kleidung] an der Wand mit Farbe, Kalk beschmutzen: Moment mal, Sie haben ja die Wand mitgenommen! Lassen Sie mich Ihre Jacke abklopfen.
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die Wände haben Ohren (ugs.): es kann alles belauscht werden [was wir hier bereden]: Besprechen wir das lieber an einem anderen Ort, hier haben die Wände Ohren.
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gegen eine Wand/Mauer reden: vergeblich auf jmdn. durch Reden einzuwirken suchen: Bei ihm redest du gegen eine Mauer; wenn er sich etwas vorgenommen hat, kann ihn niemand davon abbringen. Der August merkte es meistens nicht, daß er gegen eine Wand redete (Kühn, Zeit 149).
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in seinen/in den eigenen vier Wänden: zu Hause, in der eigenen Wohnung: So schön es im Urlaub auch ist, man ist dann doch froh, wieder in seinen vier Wänden zu sein. ... nicht einmal in meinen eigenen vier Wänden darf ich unbefangen sein! (Geissler, Wunschhütlein 102).
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jmdn. an die Wand spielen: 1. jmds. Einfluß [durch geschicktes Vorgehen] ausschalten: Ein erfahrener Funktionär läßt sich nicht so ohne weiteres von einem jungen Karrieristen an die Wand spielen. 2. jmdn. [bes. einen Sportler, Schauspieler o. ä.] durch gutes Spiel deutlich übertreffen: Er war ein absoluter Ausnahmestürmer, der an guten Tagen eine ganze gegnerische Mannschaft allein an die Wand spielen konnte. Mit seinem Charme spielte der Häßliche alle schönen Kollegen an die Wand (Hörzu 7, 1974, 113).
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jmdn. an die Wand stellen [lassen]: jmdn. standrechtlich erschießen [lassen]: Nach der Revolution wurden die ehemaligen Minister an die Wand gestellt. ... er hatte sich aber während des Krieges nicht an die Wand stellen und erschießen lassen (Hesse, Steppenwolf 144).
-Die Wendung bezieht sich darauf, daß standrechtliche Erschießungen gewöhnlich vor einer Wand oder Mauer vorgenommen wurden.
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jmdn. an/gegen die Wand drücken (ugs.): jmdn. in den Hintergrund drängen: Sie war eine Regisseurin, die sich von keinem Intendanten gegen die Wand drücken ließ. Den steckte er, was politisches Wissen betraf, in die Tasche; den drückte er auch als Redner glatt an die Wand (Bredel, Väter 89).
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scheiß die Wand an! (derb): Ausdruck der Enttäuschung, Verärgerung: Scheiß die Wand an - der Alte hat mein Konto sperren lassen!
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wenn die Wände reden könnten: hier ist schon manches Bemerkenswerte geschehen [über das man gern Näheres erfahren würde]: Hier müssen damals die Geheimverhandlungen stattgefunden haben, und hier soll auch der Ratgeber des Kanzlers erstochen worden sein - ach, wenn die Wände reden könnten!
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aussehen, wie an die Wand gepißt/gepinkelt.
jmdn. stört die Fliege an der Wand.
mit dem Kopf durch die Wand rennen/wollen.
der Horcher/Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand.
ein Loch/Löcher in die Wand stieren.
Narrenhände beschmieren Tisch und Wände.
zu dumm sein, [um] einen Pudding an die Wand zu nageln.
mit dem Rücken an der/zur Wand.
spanische Wand.
den Teufel an die Wand malen.
weiß wie die [gekalkte] Wand.
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Ansicht: Wand