Duden - Redewendungen
Vogel
das hat mir ein Vögelchen gesungen: das habe ich im Vertrauen erfahren: Woher weißt du, wer uns gestern besucht hat? - Das hat mir ein Vögelchen gesungen.-In vielen Märchen und Volksliedern spielen Vögel die Rolle des Boten. Darauf ist diese Redensart zurückzuführen.
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den Vogel abschießen (ugs.; oft iron.): den größten Erfolg haben: Der Sohn des Direktors hatte mit fünfzig Fehlern im Diktat eindeutig den Vogel abgeschossen. Den Vogel schoß kürzlich Schlagersänger Ray Miller ab. Er trat in einer regionalen TV-Sendung sogar ohne Hemd vors Mikrofon (Hörzu 6, 1973, 14).
-Die Wendung bezieht sich darauf, daß früher bei volkstümlichen Schützenfesten auf einen Holzvogel auf einer Stange geschossen wurde. Wer den Vogel von der Stange herunterschoß, wurde Schützenkönig, war also der erfolgreichste Schütze.
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der Vogel ist ausgeflogen (ugs.): jmd. ist nicht anzutreffen, hat sich davon gemacht: Sie wollte noch ihre Geschenke zurückhaben, aber der Vogel war bereits ausgeflogen. Als die Polizei das Haus umstellt hatte, war der Vogel längst ausgeflogen.
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einen Vogel haben (ugs.): nicht recht bei Verstand sein: Der Alte hat 'nen Vogel, das viele Geld für eine Weltreise kriegt der nie zusammen. »Wenn ich Unteroffizier wäre, würde ich erst noch bei den Preußen bleiben und kapitulieren.« »Haie, du hast glatt einen Vogel« (Remarque, Westen 61).
-Diese und die folgende Wendung gehen wahrscheinlich auf den alten Volksglauben zurück, daß Geistesgestörtheit durch Tiere (Vögel) verursacht wird, die im Gehirn des Menschen nisten.
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einen toten Vogel in der Tasche haben (ugs.): eine Blähung abgelassen haben: Puh, wer von euch hat denn einen toten Vogel in der Tasche?
-Die Wendung geht von der Annahme aus, daß ein toter, faulender Vogel stinkt.
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jmdm. den/einen Vogel zeigen (ugs.): sich mit dem Finger an die Stirn tippen, um jmdm. zu zeigen, daß er nicht recht bei Verstand sei: Auch wenn die Dame ihm die Vorfahrt genommen hat, brauchte er ihr nicht gleich den Vogel zu zeigen. Streckten die Zunge heraus! Zeigten einem den Vogel (Kempowski, Tadellöser 317). Softi ruft, daß er mir einen ausgeben will. Ich zeige ihm einen Vogel (Gabel, Fix 9).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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↑ friß, Vogel, oder stirb!
↑ ein lockerer Vogel.
↑ ein schräger Vogel.
↑ ein seltener Vogel.
das hat mir ein Vögelchen gesungen: das habe ich im Vertrauen erfahren: Woher weißt du, wer uns gestern besucht hat? - Das hat mir ein Vögelchen gesungen.-In vielen Märchen und Volksliedern spielen Vögel die Rolle des Boten. Darauf ist diese Redensart zurückzuführen.
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den Vogel abschießen (ugs.; oft iron.): den größten Erfolg haben: Der Sohn des Direktors hatte mit fünfzig Fehlern im Diktat eindeutig den Vogel abgeschossen. Den Vogel schoß kürzlich Schlagersänger Ray Miller ab. Er trat in einer regionalen TV-Sendung sogar ohne Hemd vors Mikrofon (Hörzu 6, 1973, 14).
-Die Wendung bezieht sich darauf, daß früher bei volkstümlichen Schützenfesten auf einen Holzvogel auf einer Stange geschossen wurde. Wer den Vogel von der Stange herunterschoß, wurde Schützenkönig, war also der erfolgreichste Schütze.
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der Vogel ist ausgeflogen (ugs.): jmd. ist nicht anzutreffen, hat sich davon gemacht: Sie wollte noch ihre Geschenke zurückhaben, aber der Vogel war bereits ausgeflogen. Als die Polizei das Haus umstellt hatte, war der Vogel längst ausgeflogen.
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einen Vogel haben (ugs.): nicht recht bei Verstand sein: Der Alte hat 'nen Vogel, das viele Geld für eine Weltreise kriegt der nie zusammen. »Wenn ich Unteroffizier wäre, würde ich erst noch bei den Preußen bleiben und kapitulieren.« »Haie, du hast glatt einen Vogel« (Remarque, Westen 61).
-Diese und die folgende Wendung gehen wahrscheinlich auf den alten Volksglauben zurück, daß Geistesgestörtheit durch Tiere (Vögel) verursacht wird, die im Gehirn des Menschen nisten.
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einen toten Vogel in der Tasche haben (ugs.): eine Blähung abgelassen haben: Puh, wer von euch hat denn einen toten Vogel in der Tasche?
-Die Wendung geht von der Annahme aus, daß ein toter, faulender Vogel stinkt.
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jmdm. den/einen Vogel zeigen (ugs.): sich mit dem Finger an die Stirn tippen, um jmdm. zu zeigen, daß er nicht recht bei Verstand sei: Auch wenn die Dame ihm die Vorfahrt genommen hat, brauchte er ihr nicht gleich den Vogel zu zeigen. Streckten die Zunge heraus! Zeigten einem den Vogel (Kempowski, Tadellöser 317). Softi ruft, daß er mir einen ausgeben will. Ich zeige ihm einen Vogel (Gabel, Fix 9).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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↑ friß, Vogel, oder stirb!
↑ ein lockerer Vogel.
↑ ein schräger Vogel.
↑ ein seltener Vogel.