Duden - Redewendungen
Tour
auf Touren kommen (ugs.): in Schwung kommen: Beim Thema Politik kommen die beiden immer mächtig auf Touren. Außer einem knappen »Ja« oder »Nö« kriegt man nicht viel aus ihm heraus. Es dauert einige Zeit, bis er auf Touren kommt (Hörzu 45, 1971, 41).-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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auf eine Tour reisen (ugs.): auf eine bestimmte Art versuchen, jmdn. zu betrügen: Sie hat dir erzählt, sie braucht das Geld für ihr krankes Kind? Jetzt reist sie also auf diese Tour! Der Heiratsschwindler reist immer wieder auf dieselbe Tour, und immer wieder fallen die Frauen auf ihn herein.
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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auf vollen Touren laufen (ugs.): in vollem Gang sein: Der Wahlkampf läuft bereits auf vollen Touren, obwohl erst in drei Wochen die Wahllokale geöffnet werden. ... seit der Aussperrung laufe der Klassenkampf von oben wieder auf vollen Touren (Welt 4. 5. 1963, 2).
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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eine krumme Tour (ugs.): eine Betrügerei: Du hast doch schon wieder irgendeine krumme Tour vor! Denn 1971 kam der Bundesrechnungshof den krummen Touren beim Buttergeschäft auf die Schliche (Spiegel 49, 1980, 29).
-Das Wort »Tour« ist aus dem Französischen entlehnt; »tour« bedeutet dort ursprünglich »Dreheisen, Drehung«. An die spätere Bedeutung »Dreh; Art und Weise, mit Tricks etwas zu erreichen; [nicht ganz rechtmäßiges] Vorhaben« schließen sich diese Fügung und die folgenden vier Wendungen an. Von der Verwendung im technischen Bereich im Sinne von »Umlauf, Umdrehung einer Welle« gehen die Wendungen »jmdn. auf Touren bringen, auf Touren kommen, auf vollen Touren laufen« und »in einer Tour« aus.
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in einer Tour (ugs.): ständig: Die Kinder wollen in einer Tour neue Spielsachen haben. »Ist es nicht wirklich ein süßes Kerlchen? ... Man könnte ihn in einer Tour abknutschen« (Augsburger Allgemeine 3./4. 6. 1978, 5).
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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jmdm. die Tour vermasseln (ugs.): jmds. Vorhaben vereiteln: Man bereitet alles bis ins Detail vor, und dann kommt so ein Trottel und vermasselt einem die Tour! ... ob sich daran auch noch eine Dame vom Strich gütlich tut. Soll sie, meinetwegen, wenn sie uns nur jetzt nicht die Tour vermasselt (Prodöhl, Tod 142).
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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jmdn. auf Touren bringen (ugs.): jmdn. antreiben, in Schwung bringen: Zwei, drei Schnäpse können ihn schon auf Touren bringen. Reißt sich allnächtlich das Hemd vom Leibe, um die Teenager mit heißen Rhythmen auf Touren zu bringen (Hörzu 39, 1970, 18).
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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krumme Touren reiten (ugs.): betrügen: Versuchen Sie nicht, krumme Touren mit mir zu reiten, sonst schalte ich die Polizei ein! Der Kerl hat doch sein Leben lang krumme Touren geritten!
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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seine Tour haben/kriegen (ugs.): einen Anfall von schlechter Laune haben/bekommen: Laß den Kleinen in Ruhe, der hat gerade seine Tour. Wenn sie ihre Tour kriegt, ist sie unausstehlich.
-Vgl. die Fügung »eine krumme Tour«.
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auf die kalte Tour.
auf die schnelle Tour.
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