Duden - Redewendungen
Stern
Sterne sehen (ugs.): [vor Schmerz] benommen sein: Er spürte einen dumpfen Schlag, dann sah er nur noch Sterne.-Die Wendung beruht auf der bei plötzlichem starkem Schmerz gelegentlich auftretenden Sinneswahrnehmung von hellen Funken.
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die Sterne vom Himmel holen wollen: versuchen, etwas Unmögliches zu erreichen: Alle jungen Menschen in deinem Alter wollen die Sterne vom Himmel holen - das legt sich mit der Zeit, glaub mir!
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ein guter Stern: ein günstiges Geschick: Ein guter Stern hat uns davor bewahrt, diesem Schwindler unser Geld anzuvertrauen. ... seine Vertrauten hören ihn klagen, sein guter Stern habe ihn verlassen (St. Zweig, Fouché 184).
-Vgl. die folgende Wendung.
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in den Sternen [geschrieben] stehen: völlig ungewiß sein: Wann das Buch erscheint, das steht noch in den Sternen geschrieben. Ein Jugendhaus, seit 7 Jahren versprochen, steht noch immer in den Sternen (Praunheim, Sex 289).
-Die Wendung bezieht sich auf den Volksglauben, wonach aus dem Stand der Sterne die Zukunft abgelesen werden kann.
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jmdm./für jmdn. die Sterne vom Himmel holen: für jmdn. alles tun: Vor der Ehe hat er versprochen, ihr die Sterne vom Himmel zu holen, jetzt sitzt er jeden Abend in der Kneipe und versäuft das Wirtschaftsgeld.
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jmds. Stern geht auf/ist im Aufgehen: jmd. ist auf dem Wege, bekannt, berühmt, mächtig o. ä. zu werden: Dies ist ein Foto des jungen Thomas Mann, aus einer Zeit, als sein Stern gerade erst im Aufgehen war.
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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jmds. Stern sinkt/ist im Sinken: jmds. Beliebtheit, Ruhm, Macht o. ä. nimmt immer mehr ab: Der Film erzählt die Geschichte eines alternden Broadway-Stars, dessen Stern unaufhaltsam sinkt. Wer wählt den Bundesrat? ... Der Stern der nach den eingefahrenen Mustern gepflegten Politik ist offenbar im Sinken (Brückenbauer 11. 9. 1985, 1).
-Diese Wendung beruht auf dem Volksglauben, daß jedem Menschen ein Stern zugeordnet sei, der bei seiner Geburt am Himmel aufgeht und bei seinem Tode verlischt.
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jmds. guter Stern: jmds. Helfer[in] und Beschützer[in]: Fabelhaft hast du das wieder gemacht - du bist wirklich mein guter Stern!
-Diese und die vorangehende Wendung beruhen auf der Vorstellung, daß ein sogenannter Glücksstern bestimmend für das Leben eines Menschen oder einer Epoche seines Lebens sei.
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nach den Sternen greifen: nach etwas [fast] Unerreichbarem streben: Der 1. FC will in dieser Saison nach den Sternen greifen - der Verein strebt die Meisterschaft an. Schließlich erkennt er die Richtigkeit von Adolfs Lebensweisheit. Der Mensch soll nicht nach den Sternen greifen (Chotjewitz, Friede 90).
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unter einem guten/glücklichen/günstigen Stern geboren sein: Glück haben: Das Kind war unter einem glücklichen Stern geboren, alles in seinem Leben sollte ihm gelingen.
-Vgl. die Fügung »jmds. guter Stern«.
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unter einem guten/glücklichen/günstigen Stern stehen: vom Schicksal begünstigt sein: Ihr Vorhaben stand unter einem guten Stern; schon nach wenigen Tagen hatten sie das Vertrauen der Wachmannschaften gewonnen. Es war in Hollywood ein offenes Geheimnis, daß die Dreharbeiten ... unter keinem glücklichen Stern standen (Hörzu 16, 1973, 24).
-Vgl. die Fügung »jmds. guter Stern«.
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unter einem schlechten/ungünstigen Stern stehen: vom Schicksal benachteiligt sein; schlechte Erfolgsaussichten haben: Seine Amtszeit als Präsident stand von vornherein unter einem schlechten Stern.
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unter fremden Sternen (geh.): in der Fremde: Das Leben unter fremden Sternen war für die Flüchtlinge mit vielen Problemen verbunden.
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