Duden - Redewendungen
Sprache
[he]raus mit der Sprache! (ugs.): sprich endlich; sag, was du weißt, was du auf dem Herzen hast!: Also, heraus mit der Sprache - wieviel Geld brauchst du diesmal? Raus mit der Sprache! Was wollen Sie von dem Jungen ? (Ziegler, Recht 345).————————
die Sprache auf etwas bringen: ein bestimmtes Thema anschneiden, das Gespräch auf etwas lenken: Wer hatte gestern eigentlich die Sprache auf das Thema Rentenversorgung gebracht?
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die gleiche Sprache sprechen: die gleiche Einstellung, das gleiche Niveau haben [und sich daher leicht verständigen können]: Mit seiner Chefin versteht er sich gut, sie sprechen beide die gleiche Sprache. Er spürte sofort, daß sie die gleiche Sprache sprachen.
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eine andere Sprache sprechen: etwas anderes, Gegensätzliches ausdrücken: Sie sagen, Sie seien unschuldig, aber die Indizien sprechen eine andere Sprache! Jetzt spricht er, da er sich an eine Germanistin wendet, die über sein Werk arbeitet, eine ganz andere Sprache, hier ist schon die Rede vom »Verwandtschaftsgefühl« (Reich-Ranicki, Th. Mann 72).
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eine deutliche Sprache [mit jmdm.] sprechen: [jmdm.] etwas offen und energisch sagen: Sie war einigen Herren unbequem, weil sie in ihren Leitartikeln immer eine deutliche Sprache sprach. Mit einigen unserer Kunden muß man eine deutliche Sprache sprechen, damit sie ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen.
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eine deutliche/klare Sprache sprechen: etwas sehr klar, sehr genau ausdrücken: Die Zahlen auf der Sollseite der Bilanz sprechen eine deutliche Sprache. Neben den Bildern sprechen auch die beigefügten Tabellen eine deutliche Sprache: Abfall wird zur Bedrohung (Vaterland 27. 3. 1985, 33).
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etwas zur Sprache bringen: etwas ansprechen, die Erörterung von etwas herbeiführen: Auf der kommenden Konferenz werden wir auch das Rohstoffproblem wieder zur Sprache bringen müssen. Sie möge, sagte der andere, verzeihen, wenn er auch anderes, doch wieder ganz und gar Praktisches zur Sprache bringe (Schädlich, Nähe 86).
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jmdm. bleibt die Sprache weg/jmdm. verschlägt es die Sprache: jmd. ist sehr überrascht, kann etwas kaum fassen: Dem Richter verschlug es die Sprache, als die Angeklagte plötzlich ihre Bluse auszog. Bei so viel Dummheit bleibt einem doch glatt die Sprache weg! Mir verschlug es die Sprache. Vor wenigen Tagen hatte er mich angebrüllt, ausgewiesen, und nun erkundigte er sich nach meinem Wohlbefinden! (Leonhard, Revolution 133).
-Vgl. die folgende Wendung.
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jmdm. die Sprache verschlagen/(geh.:) rauben: jmdn. sehr überraschen, für jmdn. kaum zu fassen sein: Seine Frechheit hatte allen die Sprache verschlagen. Es raubte mir die Sprache, als ich das Foto von meinem totgeglaubten Bruder sah. Die D. nickte vor sich hin. Sie war miterschrocken, als der Polizist der Frau die Sprache verschlagen hatte (Johnson, Ansichten 44).
-Die beiden vorangehenden Wendungen beziehen sich darauf, daß man bei großer Überraschung (oder wenn man sehr schockiert wird) oft zunächst kein Wort hervorbringen kann.
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mit der Sprache [he]rausrücken (ugs.): etwas [nach anfänglicher Weigerung, nach anfänglichem Zögern] berichten: Wenn sie nicht mit der Sprache rausrückt, können wir ihr nicht helfen. E. wollte wissen, was es damit auf sich habe ... Die beiden Jungen sahen sich an und rückten nicht mit der Sprache heraus (Nossack, Begegnung 9). ... ihm sei sogar ... Beugehaft angedroht worden, falls er nicht mit der Sprache herausrücke (Spiegel 37, 1974, 22).
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zur Sprache kommen: Gegenstand eines Gesprächs werden, erörtert werden: Leider sind die wirklichen Probleme der Behinderten in der letzten Diskussion gar nicht zur Sprache gekommen. Das war unangenehm, weil hier vor unbekannten Zeugen Dinge zur Sprache kamen, über die niemals öffentlich hätte geredet werden dürfen (Niekisch, Leben 284).
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in sieben Sprachen schweigen.
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