Duden - Redewendungen
Spitze
auf Spitze und Knopf stehen: bis jetzt nicht entschieden sein: Es steht auf Spitze und Knopf, ob sie das Lektorat bekommt oder nicht. Die Abstimmung ist noch nicht vorüber; die Entscheidung über die Verfassungsänderung steht auf Spitze und Knopf.-Mit »Spitze und Knopf« sind hier eigentlich die Degenspitze und der Degenknopf gemeint. Bei einem Gefecht, dessen Ausgang lange ungewiß ist, wird mal die Degenspitze (beim Angriff), mal der Knauf (beim Verteidigungsschlag) nach oben gehalten. Darauf bezieht sich die vorliegende Wendung.
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einer Sache die Spitze/(veraltend:) den Stachel abbrechen/nehmen: einer Sache die Schärfe, das Verletzende, die Hauptwirkung nehmen: Wenn der vorletzte Absatz gestrichen wird, ist dem ganzen Artikel die Spitze genommen. Wir werden der Protestaktion den Stachel abbrechen, wenn wir von vornherein einen Teil der Forderungen erfüllen.
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etwas auf die Spitze treiben: etwas zum Äußersten treiben: Mit seinen letzten Äußerungen hat er seine Unverschämtheit auf die Spitze getrieben. ... wir wollen doch die Sache nicht auf die Spitze treiben, wir sind an keiner strafrechtlichen Verfolgung dieser Sache interessiert, wir wollen uns gütlich verständigen (v. d. Grün, Glatteis 120).
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jmdm., einer Sache die Spitze bieten (veraltend): jmdm., einer Sache mutig entgegentreten: Es fand sich niemand, der den Praktiken der Grundstücksspekulanten die Spitze geboten hätte.
-Diese Wendung meinte ursprünglich: jemandem die Spitze des Schwertes entgegenhalten, ihm also bewaffnet entgegentreten und ihn zum Zweikampf fordern.
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