Duden - Redewendungen
Spiel
[mit jmdm., mit einer Sache] leichtes Spiel haben: [mit jmdm., mit einer Sache] schnell, ohne Schwierigkeiten fertig werden: Im Gerichtssaal hatte der Verteidiger leichtes Spiel, da die Zeugen der Anklage wenig glaubwürdig waren. Der Braunschweiger hatte leichtes Spiel mit Wilhelm V. ... hielt ihn wie einen Gefangenen und suchte ihm auch eine Ehefrau aus (Spiegel 11, 1966, 102).————————
[mit] im Spiel sein: mitwirken; eine gewisse Bedeutung, Funktion haben: Pathergische Reaktionen des Gewebes und der Zellen sind bei vielen Krankheiten im Spiele (Medizin II, 146). Beim schwersten U-Bahn-Unglück in London war Alkohol im Spiel (MM 17. 4. 1975, 31).
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auf dem Spiel stehen: in Gefahr sein: Was soll das Parteiengezänk, wenn die Freiheit auf dem Spiel steht? Offenbar stand für die Versuchspersonen gar nichts auf dem Spiele (Hofstätter, Gruppendynamik 55). Die Zukunft der Firma steht auf dem Spiel (Remarque, Obelisk 44).
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aus dem Spiel bleiben: nicht einbezogen werden: Die Kinder müssen bei dem ganzen Gerangel unbedingt aus dem Spiel bleiben! Ich wählte aus Laune den Namen, den ich auch der Wirtin des Toten angegeben hatte. Mein eigener Name blieb aus dem Spiel (Seghers, Transit 33).
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das Spiel ist aus: die Sache ist verloren: Sie mußten die Koffer packen und schnell verschwinden - das Spiel war aus!
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das Spiel machen 1. (Roulette) setzen: Ich bitte, das Spiel zu machen! 2. (Sport) spielbestimmend sein: Die deutsche Mannschaft müßte jetzt versuchen, aus der Deckung heraus zu kommen und selbst das Spiel zu machen.
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das Spiel verloren geben: eine Sache als aussichtslos aufgeben: Er war bekannt dafür, daß er niemals das Spiel verloren geben würde. Die Konkurrenz hatte schließlich das Spiel verloren gegeben und war auf andere Märkte ausgewichen.
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das Spiel zu weit treiben: es mit einer Sache übertreiben, die Grenze des Zulässigen überschreiten: Ich warne Sie, treiben Sie das Spiel nicht zu weit! Als die Ganoven das Spiel zu weit trieben, kam ihnen die Polizei auf die Schliche. Der Mann blickte darauf nieder, und ihm war auf einmal, als habe hier jemand ein Spiel zu weit getrieben (Fussenegger, Haus 15).
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ein Spiel mit dem Feuer sein: gefährlich, riskant sein: Sie flirtete gern, liebte das Spiel mit dem Feuer. Was ihr vorhabt, ist ein Spiel mit dem Feuer - seid vorsichtig!
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etwas aufs Spiel setzen: etwas einer Gefahr aussetzen, etwas riskieren: Wie kann man so einfach seine ganze Existenz aufs Spiel setzen! Er unterstrich, ... daß wir nicht daran dächten, bewährte Freundschaften aufs Spiel zu setzen (W. Brandt, Begegnungen 383). Ich setze auch mein Leben aufs Spiel, dachte der Pfarrer, wenn ich die Figur wegbringen lasse. (Andersch, Sansibar 60).
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genug des grausamen Spiels! (scherzh.). hört auf/hören wir auf damit!: Genug des grausamen Spiels - gebt eurer Tante ihre Brille zurück!
-Diese Redensart ist ein leicht abgewandeltes Zitat aus Schillers Gedicht »Der Taucher«. Dort heißt es: »Laßt, Vater, genug sein das grausame Spiel!«
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gewonnenes Spiel haben: sein Ziel erreicht haben oder es mühelos erreichen können: Durch die Stimmenthaltung der Liberalen hatten die Befürworter des Kernkraftwerks gewonnenes Spiel. Falls man den opponierenden Leonidas entthronen kann, hat man gewonnenes Spiel (Thieß, Reich 107).
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jmdn., etwas aus dem Spiel lassen: jmdn., etwas nicht mit hineinziehen: Der Staatsanwalt hat zugesichert, die Familie des Angeklagten aus dem Spiel zu lassen. Mich kannst du aus dem Spiel lassen, sagte Gregor zu Knudsen. Wenn ich wegkommen will, komme ich weg (Andersch, Sansibar 62).
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jmdn., etwas ins Spiel bringen: jmdn., etwas mit einbeziehen: Die Presse wollte in der Frage der Schulpolitik keine zusätzlichen Emotionen ins Spiel bringen. Gegenüber dem ... modernen Staat bringt diese Lehre zwei gewichtige Elemente der Tradition ins Spiel: ... (Fraenkel, Staat 267).
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mit klingendem Spiel (veraltend): mit Marschmusik: Die Soldaten marschierten mit klingendem Spiel durch das Städtchen.
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sein Spiel mit jmdm. treiben: jmdn. [aus einer überlegenen Position heraus] ohne sein Wissen lenken, ihn täuschen: Die Diva trieb ihr Spiel mit dem verliebten Regisseur. Er konnte nicht wissen, was Agathe bewog, ihr Spiel mit ihm zu treiben, und sie selbst hätte sich mit niemand darüber aussprechen können (Musil, Mann 1295).
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die Finger im Spiel haben.
die Hand/seine Hände im Spiel haben.
Kopf und Kragen aufs Spiel setzen.
gute Miene zum bösen Spiel machen.
bei etwas hat der Teufel seine Hand im Spiel.
Trumpf ist die Seele des Spiels.
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