Duden - Redewendungen
Schwein
Schwein haben (ugs.): Glück haben: Bei seinem Autounfall hat er noch Schwein gehabt, daß er nicht ins Röhrchen pusten mußte. »... die KZ waren Schauerlager. Ich hab' nie eins von innen gesehen, eben Schwein gehabt.« (Erné, Kellerkneipe 202).-Die Herkunft dieser Wendung ist nicht mit Sicherheit geklärt. Wahrscheinlich geht sie auf die mittelalterliche Sitte zurück, bei Wettkämpfen dem Schlechtesten als Trostpreis ein Schwein zu schenken. Wer das Schwein bekam, erhielt etwas, ohne es eigentlich verdient zu haben. Aus dieser Vorstellung könnte die vorliegende Wendung entstanden sein.
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den Schweinen wird alles Schwein (scherzh.): wer einen verdorbenen Charakter hat, sieht in allem etwas Schlechtes.
-Diese Redensart ist ein Zitat nach Friedrich Nietzsche (Zarathustra III, Kap. 14), der das Bibelwort »den Reinen ist alles rein« (Titus 1, 15) in dieser Weise abwandelte.
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kein Schwein (derb): niemand: Deine Schrift kann doch kein Schwein lesen! »... und wenn wir steckenbleiben, zieht uns kein Schwein heraus!« (Plievier, Stalingrad 107). ... aus dem Mädel wird kein Schwein klug (Döblin, Berlin 304).
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wo haben wir denn zusammen Schweine gehütet? (ugs.): seit wann sind wir denn so vertraut miteinander [daß wir uns duzen]?: Ich bin nicht Ihr »Kumpel« - wo haben wir denn schon zusammen Schweine gehütet?
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bluten wie ein [gestochenes] Schwein.
schreien wie ein gestochenes Schwein.
schwitzen wie ein Schwein.
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