Duden - Redewendungen
schwarz
alles durch die schwarze Brille sehen: allzu pessimistisch sein: Die Zeiten sind schwer, aber man darf nicht alles durch die schwarze Brille sehen.————————
das Schwarze Brett: das Anschlagbrett: Die genaue Urlaubsregelung wird am Schwarzen Brett angeschlagen werden. Wer von euch hat den Anschlag auf dem Schwarzen Brett angebracht? (Zenker, Froschfest 126).
————————
der Schwarze Tod (geh.): die Pest: Der Schwarze Tod hatte die Stadt heimgesucht und fast die Hälfte der Einwohner dahingerafft.
-Die Bezeichnung bezieht sich darauf, daß sich der Körper eines Menschen, der an Beulenpest erkrankt ist, mit dunklen Flecken bedeckt.
————————
die Schwarze Kunst: 1. die Magie: Kalanag war einer der größten Meister der Schwarzen Kunst. 2. das Buchdruckerwesen: Auch in der Schwarzen Kunst sind die Arbeitsplätze mittlerweile rar geworden.
-In der ersten Bedeutung ist die Fügung auf eine volkstümliche Deutung des Fremdwortes »Nekromantie« (= Totenbeschwörung) zurückzuführen. Es wurde als »Negromantie« oder »Nigromantie« mißverstanden und über das lateinische »niger« (= schwarz) fälschlich mit »Schwarze Kunst« übersetzt. »Schwarze Kunst« als Bezeichnung für das Buchdruckerwesen bezieht sich auf die Druckerschwärze.
————————
etwas in den schwärzesten Farben sehen: etwas sehr pessimistisch einschätzen: Der Autor des Buches sieht die Zukunft der Menschheit in den schwärzesten Farben.
————————
etwas schwarz in schwarz/in den schwärzesten Farben malen/darstellen/schildern: etwas sehr pessimistisch darstellen: Der Bericht schildert die Situation im Erdbebengebiet in den schwärzesten Farben. Die Opposition malte im Wahlkampf die wirtschaftliche Lage schwarz in schwarz.
————————
ins Schwarze treffen: das Richtige erkennen: Mit seinem Verdacht hat der Kommissar auf Anhieb ins Schwarze getroffen. Auch mit seiner dritten Antwort traf der Kandidat ins Schwarze.
-In dieser Wendung ist mit dem »Schwarzen« eigentlich das schwarze Zentrum einer Zielscheibe gemeint.
————————
jmdm. den Schwarzen Peter zuschieben/zuspielen: etwas Unangenehmes [von sich] auf einen anderen abwälzen: »Es nützt nichts, wenn wir uns innerhalb des Betriebes den Schwarzen Peter gegenseitig zuschieben ...« (Neues D. 11. 8. 1969, 1). ... Zustände, für die ... kein Amt, keine Behörde die Verantwortung übernehmen möchte. Einer schiebt dem anderen den Schwarzen Peter zu (MM 7. 1. 1976, 15).
-Diese Wendung bezieht sich auf das Kartenspiel »Schwarzer Peter«. Wer in diesem Spiel die gleichnamige Karte am Schluß behält, hat das Spiel verloren.
————————
jmdm. nicht das Schwarze unter dem [Finger]nagel gönnen (ugs.): gegenüber jmdm. sehr mißgünstig sein: Nach außen hin waren sie immer freundlich zueinander, in Wahrheit aber gönnten sie sich nicht das Schwarze unter dem Nagel.
————————
jmdm. wird [es] schwarz vor [den] Augen: jmd. wird ohnmächtig: Die Luft war so stickig im Zimmer, daß ihr beinahe schwarz vor Augen geworden wäre. Der Arzt stochert in der Wunde herum, daß mir schwarz vor den Augen wird (Remarque, Westen 170).
————————
schwarz auf weiß (ugs.): gedruckt, schriftlich: Hier im Wörterbuch kannst du schwarz auf weiß nachlesen, daß ich recht habe! Sie wollte es schwarz auf weiß sehen. »Woher weißt du das?«, fragte Menne. »Hast du es schwarz auf weiß?« (Roehler, Würde 42).
-Die Wendung bezieht sich auf die schwarze Tinte bzw. auf die Druckerschwärze. Sie ist allgemein bekannt durch das Zitat aus Goethes »Faust« (I, 1966 f.): »Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.«
————————
schwarze Liste: Aufstellung verdächtiger, mißliebiger Personen: Viele Verleger und Schriftsteller standen bereits auf der schwarzen Liste der neuen Machthaber. In Rimini hat die Polizei bereits 35 der in aller Welt bekannten und berüchtigten »lateinischen Liebhaber« auf eine schwarze Liste gesetzt und verwarnt (Bild 12. 4. 1964, 2).
————————
schwarzes Gold: 1. Kohle: Lange Jahre war das schwarze Gold nur für die Halde gefördert worden, aber nun stieg der Bedarf wieder. 2. Erdöl: Wer über das schwarze Gold verfügt, der verfügt auch über Geld und Macht. Nicht nur bares Geld verlangen die Norweger für ihr schwarzes Gold, sondern auch Investitionen (Spiegel 16, 1979, 174).
————————
warten können, bis man schwarz wird (ugs.): umsonst warten: Auf sein Geld kann er warten, bis er schwarz wird. »Fahrer, die sich weigern, ihren Lkw selbst zu entladen oder zumindest dabei zu helfen, können oft warten, bis sie schwarz werden.« (ADAC-Motorwelt 7, 1984, 16).
-In dieser Wendung meint »bis man schwarz wird« eigentlich »solange, bis man gestorben ist und der Körper sich durch die Verwesung dunkel verfärbt«.
————————
sich schwarz ärgern.
schwarz vor Ärger werden.
Hokuspokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater.
der schwarze Mann.
das schwarze Schaf.
eine schwarze Seele haben.
in die schwarzen Zahlen kommen.
schwarze Zahlen schreiben;
in den schwarzen Zahlen sein.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: schwarz