Duden - Redewendungen
Schild
etwas im Schilde führen (ugs.): etwas [Unrechtes, Böses] vorhaben: Wenn sie so vergnügt vor sich hin pfeift, führt sie bestimmt etwas im Schilde. Hößlin verteidigte sich und versicherte, nichts gegen die neuen Zustände im Schilde zu führen (Niekisch, Leben 41).-Die mittelalterlichen Turnierritter trugen auf ihren Schilden Abzeichen und Wahlsprüche, die ihre Identität für Eingeweihte kenntlich machten. Auch außerhalb des Turniers verrieten die Wappen, mit denen Schilde und Helme verziert waren, dem Kundigen sofort die Herkunft der gepanzerten Reiter. Welche Farbe oder welches Wappen jemand »im Schilde führte«, gab also Auskunft, ob es sich um einen Freund oder einen Feind handelte; man wußte, was man von dem Betreffenden zu erwarten hatte. Darauf geht die vorliegende Wendung zurück. Bei der Ausbildung der negativen Bedeutung »etwas Böses vorhaben« hat wohl mitgewirkt, daß der nahende Feind seine Waffen hinter dem Schild verbergen konnte.
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jmdn. auf den Schild heben: jmdn. zum Führer bestimmen: Die Zukunft wird zeigen, ob die Partei den richtigen Mann auf den Schild gehoben hat. Sie ... ignoriere seine Leistung, »indem sie einen ... Cliquen-Genossen ... auf den Schild erhebt« (Reich-Ranicki, Th. Mann 57).
-Diese Wendung geht auf einen altgermanischen Brauch zurück: Ein neugewählter Stammesführer wurde auf einem Schild dreimal im Kreise herumgetragen, damit das versammelte Volk ihn deutlich sehen konnte.
etwas im Schilde führen (ugs.): etwas [Unrechtes, Böses] vorhaben: Wenn sie so vergnügt vor sich hin pfeift, führt sie bestimmt etwas im Schilde. Hößlin verteidigte sich und versicherte, nichts gegen die neuen Zustände im Schilde zu führen (Niekisch, Leben 41).-Die mittelalterlichen Turnierritter trugen auf ihren Schilden Abzeichen und Wahlsprüche, die ihre Identität für Eingeweihte kenntlich machten. Auch außerhalb des Turniers verrieten die Wappen, mit denen Schilde und Helme verziert waren, dem Kundigen sofort die Herkunft der gepanzerten Reiter. Welche Farbe oder welches Wappen jemand »im Schilde führte«, gab also Auskunft, ob es sich um einen Freund oder einen Feind handelte; man wußte, was man von dem Betreffenden zu erwarten hatte. Darauf geht die vorliegende Wendung zurück. Bei der Ausbildung der negativen Bedeutung »etwas Böses vorhaben« hat wohl mitgewirkt, daß der nahende Feind seine Waffen hinter dem Schild verbergen konnte.
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jmdn. auf den Schild heben: jmdn. zum Führer bestimmen: Die Zukunft wird zeigen, ob die Partei den richtigen Mann auf den Schild gehoben hat. Sie ... ignoriere seine Leistung, »indem sie einen ... Cliquen-Genossen ... auf den Schild erhebt« (Reich-Ranicki, Th. Mann 57).
-Diese Wendung geht auf einen altgermanischen Brauch zurück: Ein neugewählter Stammesführer wurde auf einem Schild dreimal im Kreise herumgetragen, damit das versammelte Volk ihn deutlich sehen konnte.