Duden - Redewendungen
Rede
[das ist] meine Rede/mein Reden (ugs.): das ist genau, was ich sage: Das ist doch mein Reden: erst werden wir deutscher Meister, dann holen wir auch noch den Europapokal! »... ich komme mir komisch vor, so parteilos.« »Meine Rede«, sagte Kutschen-Meyer (Kant, Impressum 352). Die Rosen da?, nein, die sind nicht von hier. Wem sagen Sie das, ist ja meine Rede (Brot und Salz 322).————————
der langen Rede kurzer Sinn: kurz gesagt: Der langen Rede kurzer Sinn: Ich habe keine Lust, heute ins Kino zu gehen.
-Diese Redewendung stammt aus Schillers »Piccolomini« (I, 2), wo Questenberg mit der Frage »Was ist der langen Rede kurzer Sinn?« auf eine längere Äußerung Buttlers reagiert.
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es geht die Rede ...: man sagt ...; das Gerücht geht um ...: Es geht die Rede in der Stadt, daß das alte Rathaus abgerissen werden soll. Es ging die Rede, den dreihundert Jahre lang im Familienbesitz gewesenen, 1928 verschluderten Hof zurückzuerwerben (Loest, Pistole 68).
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große Reden schwingen/führen (ugs.): prahlerisch reden: Sie führte immer große Reden am Arbeitsplatz. Aber abends Geld zu haben, daß sie in der »Dicken Wirtin« große Reden schwingen können und weitersaufen können - dafür ist Geld da (Aberle, Stehkneipen 44).
-Das Wort »schwingen« in dieser Wendung leitet sich vom Gebärdenspiel des Redners her, der im Schwung des Sprechens mit den Armen gestikuliert.
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in Rede stehen: zur Debatte stehen, zu behandeln, zu erledigen sein: Die in Rede stehenden Paragraphen können nicht aus dem Vertrag gestrichen werden. Da eine Ermessungsentscheidung in Rede steht, greift auch  46 VwVfG nicht ein (NJW 19, 1984, 1139).
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jmdm. Rede und Antwort stehen: sich jmdm. gegenüber rechtfertigen: Wenn es an der Zeit ist, werde ich Ihnen für mein Verhalten Rede und Antwort stehen. Hab' schon ganz anderen Leuten Rede und Antwort gestanden (Degener, Heimsuchung 63).
-Diese Wendung rührt von der Gerichtsrede her, die stehend vorgetragen wurde.
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jmdm. die Rede verschlagen: jmdn. sprachlos machen: Die große Neuigkeit verschlug sogar der Hauswirtin die Rede. Es wird ihm die Rede verschlagen, wenn er uns so plötzlich vor sich sieht. Dem Cajetan Lechner, als er das Ja ... hörte, hatte es die Rede verschlagen (Feuchtwanger, Erfolg 237).
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jmdm. in die Rede fallen: jmdn. beim Sprechen unterbrechen: Entschuldigen Sie, daß ich Ihnen in die Rede falle, aber Ihr Telefon hat geklingelt! Der Anwalt war dem Zeugen immer wieder in die Rede gefallen und wurde vom Gerichtsvorsitzenden dafür gerügt.
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jmdn. zur Rede stellen: von jmdm. Rechtfertigung, Auskunft verlangen: Als ich G. zur Rede stellte, suchte er sich mit fadenscheinigen Ausreden zu entschuldigen (Niekisch, Leben 375). Unser Meister merkte nämlich, daß ich oft 'ne Fahne hatte. Er stellte mich zur Rede (Bravo 29, 1976, 13).
-Auch diese Wendung leitet sich von der Gerichtsrede her, in der sich der Angeklagte vor Gericht [stehend] verteidigen mußte.
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jmds./bei jmdm. stehende Rede sein: von jmdm. immer wieder geäußert werden: Natürlich hat er wieder nach einem starken Mann in der Regierung gerufen, das ist bei ihm doch stehende Rede.
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nicht der Rede wert sein: bedeutungslos sein: Die paar Hautabschürfungen waren wirklich nicht der Rede wert. Die Unterschiede in den Berechnungen sind nicht der Rede wert. Und es folgte tatsächlich nichts, das der Rede wert gewesen wäre (Fr. Thieß, Reich 195).
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vergiß deine Rede nicht! (ugs.): vergiß nicht, was du sagen willst: Vergiß deine Rede nicht, ich geh' nur mal eben Bier aus der Küche holen.
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von etwas kann nicht die/[gar] keine Rede sein (ugs.): etwas trifft absolut nicht zu, etwas ist völlig ausgeschlossen: Es kann gar keine Rede davon sein, daß die Firma ihren Sitz ins Ausland verlegt. Von einem Rücktritt des Vorsitzenden kann keine Rede sein. ... von einer Entvölkerung der Stadt, wie zur Zeit der großen Pest, konnte erstaunlicherweise nicht die Rede sein (Koeppen, Rußland 160).
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von jmdm., von etwas ist die Rede: über jmdn., über etwas wird gesprochen: In letzter Zeit ist wieder von Neuwahlen die Rede. Tagelang war von nichts anderem mehr als von dem umstrittenen Elfmeter die Rede. Dabei ist doch in all den Jahren seit 1948 immer wieder von der Sicherheit Berlins - nicht West-Berlins - die Rede gewesen (Dönhoff, Ära 100).
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jmdm. die Rede abschneiden.
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