Duden - Redewendungen
Rand
1jmdn. an den Rand des Grabes bringen: jmds. Gesundheit ruinieren: Seine Trunksucht hat ihn innerhalb von drei Jahren an den Rand des Grabes gebracht. Die ewigen Anfeindungen im Betrieb brachten sie an den Rand des Grabes.————————
1am Rande des Grabes stehen: todkrank sein, bald sterben müssen: Der alte Mann stand am Rande des Grabes, sein Lebenswille war längst gebrochen.
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1am Rande: beiläufig, nebenbei: Er hat die neuen Projekte nur am Rande erwähnt. Auf der Tagung wurde am Rande auch über die nächsten Vorstandswahlen gesprochen. Am Rande war dabei noch herausgefunden worden, daß Scheuten sich der ... Bestechung und der sexuellen Erpressung ... schuldig gemacht hatte (Prodöhl, Tod 162).
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1am Rande liegen: nicht sehr wichtig sein: Über die Probleme, die am Rande liegen, können wir später sprechen. Der Umweltschutz lag für diese Generation noch ganz am Rande.
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1sich am Rande verstehen: selbstverständlich sein: Es versteht sich am Rande, daß die Aufwandsentschädigung den gestiegenen Lebenshaltungskosten angepaßt werden muß. Daß die präziseste Berechnung Lebensbedingung war bei allem, was sie tat, versteht sich am Rande (Th. Mann, Krull 224).
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1außer Rand und Band [geraten/sein] (ugs.): übermütig und ausgelassen [werden/sein]: Als die Zwillinge den kleinen Hund entdeckten, gerieten sie vor Freude außer Rand und Band. Die Stadt ... präsentierte sich im Festesglanz ... Die Leute waren außer Rand und Band (K. Mann, Wendepunkt 414).
-Diese Wendung bezog sich ursprünglich auf Fässer, die durch den Faßrand und eiserne Bänder zusammengehalten werden.
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1mit etwas zu Rande kommen (ugs.): etwas bewältigen, meistern, erfolgreich beenden: Die Schüler kamen mit der Aufgabe nicht zu Rande. Sie wird mit ihrem Problem ganz gut allein zu Rande kommen. Settembrini ... nickte. Er tat dies noch, als Hans Castorp vorläufig mit seiner Kritik zu Rande gekommen war (Th. Mann, Zauberberg 277).
-Mit »Rand« ist in dieser Wendung der Uferrand gemeint. Die Wendung bedeutete also ursprünglich »[mit dem Schiff] das Ufer erreichen, anlegen«.
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1mit jmdm. zu Rande kommen (ugs.): mit jmdm. auskommen; sich mit jmdm. einig werden: Wer mit dem Chef nicht zu Rande kommt, hat er es in dieser Firma nicht leicht. Wenn wir mit uns schon nicht zu Rande kommen, dann sollen andere leiden (Bieler, Mädchenkrieg 170).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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2einen großen Rand riskieren (ugs.): angeben, großtun: In dieser Lage würde ich nicht so einen großen Rand riskieren.
-In dieser und der folgenden Wendung hat »Rand« die Bedeutung »Mund«, für die wohl von »Lippenrand« auszugehen ist.
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2den/seinen Rand halten (ugs.): still sein, schweigen: Halt den Rand, und stör mich nicht! Es braut sich was zusammen gegen mich ... Der Gufidaun ... und der Kummersbrucker haben den Rand nicht halten können (Feuchtwanger, Herzogin 126).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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