Duden - Redewendungen
Rad
bei jmdm. ist ein Rad/Rädchen locker/fehlt ein Rad/Rädchen (ugs.): jmd. ist nicht ganz normal: Bei dir ist wohl ein Rad locker? Der Ober glaubte, daß dem Gast ein Rädchen fehlte.————————
das Rad der Geschichte zurückdrehen: Vergangenes wieder aufleben lassen, zu historisch überwundenen Zuständen zurückkehren: Wer heute für die Wiedereinführung der Monarchie plädiert, hat nicht begriffen, daß sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen läßt.
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das fünfte Rad am Wagen sein (ugs.): in einer Gruppe überflüssig, nur geduldet sein: Mit der Clique seiner Schwester wollte er nicht in die Ferien fahren, da wäre er doch nur das fünfte Rad am Wagen gewesen. Der Chef hat seine Möbelfabrik, und ob ich Aufträge reinbringe für die Schuhfabrik, ist ihm eigentlich ganz gleich ... Man ist das fünfte Rad am Wagen ... (Döblin, Berlin 56).
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ein Rad abhaben (ugs.): nicht recht bei Verstand sein: Mit 120 Sachen durch die Innenstadt zu fahren - der Typ hat doch ein Rad ab! Ein Bundeswehr-Offizier: »Der Kerl hat doch ein Rad ab, der hatte wahnsinniges Glück« (Spiegel 40, 1978, 228).
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ein Rad schlagen: 1. eine Turnübung machen, bei der man sich mit gespreizten Beinen seitlich über die gestreckten Arme überschlägt: Sie konnte als Kind sehr gut ein Rad schlagen. 2. die Schwanzfedern hochstellen: Als der Pfau ein Rad schlug, klickten Dutzende von Fotoapparaten.
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jmdn. aufs Rad flechten (hist.): jmdn. rädern, auf einem Rad od. radartigen Gestell hinrichten: Bei Sonnenaufgang sollten die Führer der Aufständischen aufs Rad geflochten werden.
-Bei der hier angesprochenen mittelalterlichen Hinrichtungsart wurden dem Delinquenten zunächst mit einem schweren Eisenrad die Knochen zerschlagen. Danach konnte man seinen Körper zwischen die Speichen eines Wagenrades flechten.
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unter die Räder kommen/geraten (ugs.): 1. völlig herunterkommen, moralisch und wirtschaftlich ruiniert werden: In der Großstadt ist schon mancher unter die Räder geraten. Miet- und Arbeitsverhältnis sind Grundlagen des Lebens der Familie, und da muß man sehen, daß man nicht unter die Räder kommt (Mieter-Zeitung 11, 1969, 8). 2. (Sport; Jargon) eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen: Wer hätte gedacht, daß der Pokalmeister ausgerechnet bei dieser Amateurmannschaft unter die Räder kommen würde?
-Diese Wendung geht von dem Unglück aus, das jemandem widerfährt, wenn er unter die Räder eines Wagens kommt, wenn er überfahren wird.
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wenn meine Tante/Oma Räder hätte, wäre sie ein Omnibus.
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