Duden - Redewendungen
Puppe
bis in die Puppen (ugs.): sehr lange Zeit, bis spät in den Tag, in die Nacht: Der steht an der Theke und säuft sich voll, dann schläft er bis in die Puppen (Jaeger, Freudenhaus 90). Wir haben observiert bis in die Puppen, aber es rührte sich niemand (Spiegel 24, 1967, 44).-Im 18. Jahrhundert wurde im Berliner Tiergarten der Platz mit dem Namen »Großer Stern« mit Statuen aus der antiken Mythologie geschmückt. Der Berliner Volksmund nannte diese Statuen »Puppen«, und ein Spaziergang »bis in die Puppen« war damals vom Stadtkern aus ein sehr weiter Weg. Die Wendung wurde später von der räumlichen Entfernung auf die zeitliche Erstreckung übertragen.
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die Puppen tanzen lassen (ugs.): 1. sehr ausgelassen sein: Gegen drei Uhr morgens tat ... Ladewig endlich, was seine Zechkumpane von ihm forderten: »Lade, laß doch mal die Puppen tanzen.« (Spiegel 11, 1976, 65). »Los, laßt die Puppen tanzen!« rief Karl. Leopold brachte die Schnäpse und das Bier (Jaeger, Freudenhaus 92). 2. einen großen Aufruhr veranstalten, energisch durchgreifen: Wenn der Chef von dieser Panne erfährt, läßt er die Puppen tanzen. »... klappen Sie schleunigst Ihren Block wieder auf - oder ... ich laß mal ganz gehörig die Puppen tanzen in diesem Nest hier« (Molsner, Harakiri 52).
-Die Wendung rührt vom Puppentheater her.
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jmdm. über die Puppen gehen (ugs.): jmdn. empören, von jmdm. nicht mehr toleriert werden: Er war ein gutmütiger Mensch, aber diese Zumutung ging auch ihm über die Puppen.
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