Duden - Redewendungen
Miene
Miene machen, etwas zu tun: sich nach außen erkennbar anschicken, etwas zu tun: Der Clochard machte Miene, sich auf den Polizisten zu stürzen. Als das Stück zu Ende war, erwachte er, setzte sich gerader, machte Miene aufzustehen und schien gehen zu wollen, blieb dann aber doch sitzen ... (Hesse, Steppenwolf 25).————————
gute Miene zum bösen Spiel machen: etwas wohl oder übel hinnehmen, sich den Ärger nicht anmerken lassen: Sie war verärgert, versuchte aber, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er muß gute Miene zum bösen Spiel machen, doch er hat einen geheimen Plan, mit dessen Hilfe er alles wieder in Ordnung bringen will (Thieß, Reich 541).
-Die Wendung ist eine Lehnübersetzung des französischen »faire bonne mine a mauvais jeu«, das aus dem Bereich des Glückspiels stammt.
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keine Miene verziehen: sich nichts anmerken lassen, ein unbewegtes Gesicht behalten: Der Angeklagte verzog keine Miene, als die Zeugin in Tränen ausbrach. Er verzog keine Miene, büßte kaum an Haltung ein, doch sein Soldatenherz ... blutete (Kirst, 08/15, 715). ... sie durfte ja keine Miene verziehen, nicht durch das leiseste Wimpernzucken und durch kein Räuspern verraten, was sie litt (Werfel, Himmel 171).
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ohne eine Miene zu verziehen: mit völlig unbewegtem Gesicht: Ohne eine Miene zu verziehen, hob er die Kippe auf. Sie weinte vor sich hin, lautlos, ohne eine Miene zu verziehen (Lederer, Liebe 42). Mein Onkel hörte sich das alles aufmerksam an, ohne eine Miene zu verziehen (Fallada, Herr 71).
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