Duden - Redewendungen
menschlich
ein menschliches Rühren fühlen/verspüren (verhüll.): den Drang verspüren, seine Notdurft zu verrichten: Er fühlte seit geraumer Zeit ein menschliches Rühren, wollte aber die Versammlung nicht verlassen. Astronauten sind harte Burschen. Auf ihren Reisen zum Mond ist ihnen »menschliches Rühren« fremd. Wohin sollten sie auch (Hörzu 46, 1972, 172).-Die Zeile »Der fühlt ein menschliches Rühren« (= ist gerührt) aus Schillers »Bürgschaft« wird in dieser Redewendung auf den Bereich der menschlichen Verdauung übertragen.
————————
jmdm. ist etwas Menschliches passiert/zugestoßen (verhüll.): jmd. hat ungewollt eine Blähung abgehen lassen, seine Hosen vollgemacht: Ausgerechnet dem Geburtstagskind ist auf der Party etwas Menschliches passiert.
————————
nach menschlichem Ermessen: aller Wahrscheinlichkeit nach; soweit man es beurteilen kann: Nach menschlichem Ermessen dürfte jetzt nichts mehr schiefgehen. Denn die Erde war eine Kugel! Und nach menschlichem Ermessen mußten sich Spanier und Portugiesen, wenn die einen so weit nach Westen, die andern so weit nach Osten drangen, einmal in die Arme stürzen (Jacob, Kaffee 107).
————————
nichts Menschliches ist jmdm. fremd: 1. jmd. hat Verständnis für die Schwächen anderer: Sagen Sie mir ganz ungehemmt, was Sie bedrückt - nichts Menschliches ist mir fremd. 2. jmd. ist nicht frei von menschlichen Schwächen: Einem guten Tropfen war er nie abgeneigt; nichts Menschliches war ihm fremd.
-Diese Redensart ist ein Zitat aus der Komödie »Heautontimorumenos« des römischen Dichters Terenz. Dort heißt es im Original: »Homo sum; humani nil a me alienum puto.«
————————
Irren ist menschlich.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: menschlich