Duden - Redewendungen
Marsch
der lange Marsch [durch die Institutionen]: die Verwirklichung [gesellschafts]politischer Ziele durch geduldige, zähe Arbeit innerhalb des bestehenden Systems: Die studentische Linke hat entweder resigniert oder sich auf den langen Marsch eingestellt. Die Mehrheit hat den langen Marsch durch die Institutionen angetreten: Sie will Reformgesetze durchpauken (Spiegel 8, 1980, 157).-Die Fügung nimmt Bezug auf die chinesische Revolution, bei der Mao Tse-tung die kommunistischen Truppen in einem langen Fußmarsch nach Peking (und zum Sieg) führte.
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jmdm. den Marsch blasen (ugs.): jmdn. ausschimpfen, tadeln: Wenn er nach Hause kommt, werde ich ihm ganz schön den Marsch blasen. Rund fünfmal im Jahr tritt das Partei- und Ständegremium zusammen, um den verantwortlichen Redakteuren ... den Marsch zu blasen (Spiegel 45, 1977, 259).
-Diese Wendung ist in der Soldatensprache entstanden und bezog sich ursprünglich auf das militärische Trompetensignal, das den Befehl zum Abmarsch gibt. Sie wurde im Sinne von »einen faulen oder trägen Menschen in Bewegung bringen; jemanden antreiben, etwas zu tun« gebraucht.
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jmdn. in Marsch setzen (bes. milit.): jmdn. losmarschieren lassen: Sie wurden mit Panzerfäusten ausgerüstet und in Marsch gesetzt (Kempowski, Tadellöser 464).
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sich in Marsch setzen (ugs.): aufbrechen: In einer Stunde findet die Pressekonferenz statt, ihr könnt euch schon langsam in Marsch setzen. Wir beschlossen, uns sofort in Marsch zu setzen und unsere Ausrüstung ... nachkommen zu lassen (Cotton, Silver-Jet 121).
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