Duden - Redewendungen
Mantel
den Mantel/das Mäntelchen nach dem Wind hängen: sich stets der herrschenden Meinung, den herrschenden [Macht]verhältnissen anpassen: Der Bürgermeister hatte es immer verstanden, sein Mäntelchen nach dem Wind zu hängen. Man muß nicht, auch wenn man nach oben kommen will, den Mantel nach dem Wind hängen.-Diese Wendung hatte ursprünglich nicht den abwertenden Charakter, der ihr heute in der Regel beigemessen wird. Sie bezog sich darauf, daß ein Wanderer bei stürmischem und regnerischem Wetter seinen Mantel (Umhang) möglichst gegen den Wind trug, sich also so gut es ging vor Wind und Regen schützte.
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etwas mit dem Mantel der [christlichen Nächsten]liebe/der Barmherzigkeit zudecken: einen Fehler, etwas Tadelnswertes großzügig übersehen, auf sich beruhen lassen: Lassen Sie uns die Vorgänge von gestern abend mit dem Mantel der christlichen Nächstenliebe zudecken - Sie werden uns auch künftig willkommen sein.
-Mit dem Mantel kann man etwas bedecken, verhüllen, im übertragenen Sinn etwas verbergen, verschleiern, beschönigen; vgl. die Bedeutung des abgeleiteten Verbs »bemänteln«. Die vorliegende Wendung hat ihren Ursprung wahrscheinlich in christlichen Predigten.
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