Duden - Redewendungen
Leviten
jmdm. die Leviten lesen (ugs.): jmdn. gehörig tadeln, zurechtweisen: Warte nur, bis deine Mutter das erfährt, die wird dir schon die Leviten lesen. Andreas las Fred die Leviten, und das Fest ging weiter (Ossowski, Bewährung 43). Er ... stellte sich hinter der Windschutzscheibe auf und las seinen Männern die Leviten (Kuby, Sieg 330).-Die Wendung stammt aus dem Mönchswesen. Bereits im 8. Jahrhundert n. Chr. gehörten bestimmte Andachts- und Bußübungen zum Ordensleben der Benediktiner. Dabei wurde meist ein Text aus der Bibel verlesen, sehr häufig aus dem dritten Buch Moses, das auch »Leviticus« genannt wird, weil es vorwiegend Verhaltensmaßregeln für Priester (Leviten) enthält. Auf die Lesungen folgten oft noch Mahn- und Strafpredigten zur Besserung der verwilderten Geistlichkeit, so daß das Lesen des »Leviticus« in der sprachlichen Überlieferung leicht als Umschreibung für Tadel und Ermahnung fest werden konnte.
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