Duden - Redewendungen
Leine
Leine ziehen (ugs.): verschwinden, sich entfernen: Zieh Leine, du gehst mir auf die Nerven! Sie knurrten etwas von »Arsch mit Sprungdeckel-Reißverschluß«; und die Konkurrenz zog Leine (Lynen, Kentaurenfährte 321).-Die Herkunft dieser Wendung ist nicht eindeutig geklärt. Sie stammt vielleicht aus dem Bereich der Binnenschiffahrt; mit »Leine« könnte das Seil gemeint sein, mit dem beim Treideln die Schleppkähne vom Ufer aus gezogen wurden. »Leine ziehen« hätte also ursprünglich bedeutet: »dafür sorgen, daß man mit dem Schiff weiter kommt« und wäre später verallgemeinert worden.
————————
jmdn. an der Leine haben/halten (ugs.): jmdn. in der Gewalt haben und lenken können: Das Syndikat hatte sogar einige Staatsbeamte an der Leine. Kahn warf ihnen einen entsetzten Blick zu, aber Solnemann hatte ihn fest an der Leine (Sebastian, Krankenhaus 39).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
————————
jmdn. an die Leine legen (ugs.): jmdn. unter Kontrolle bekommen, [streng] über jmdn. bestimmen: Sie ist selbst schuld, wenn sie sich von ihrem Mann an die Leine legen läßt. Das Kabinett ... würde, dergestalt an die Leine gelegt, zu einem Verein von Hampelmännern werden (Dönhoff, Ära 25).
-Diese und die folgenden Wendungen beziehen sich darauf, daß man Hunde an die Leine legt, um sie beim Ausgehen unter Kontrolle zu haben.
————————
an langer/an der langen Leine.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Leine