Duden - Redewendungen
leben
herrlich und in Freuden leben (geh.): sehr angenehm, sorgenfrei leben: Eines Tages werden wir reich sein und herrlich und in Freuden leben.-Diese Wendung stammt aus der Bibel. Sie geht auf das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Luk. 16, 19) zurück.
————————
leben und leben lassen: die anderen leben lassen, wie sie wollen, und selbst so leben, wie man will.
————————
leben und weben (geh.) sich regen, in Bewegung sein: im hohen Gras lebten und webten unzählige Käfer und anderes Getier.
————————
leben wie Gott in Frankreich (ugs.): im Überfluß leben: Mit dieser Erbschaft kannst du leben wie Gott in Frankreich.
-Die Herkunft dieser Wendung ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise entstand sie kurz nach der Französischen Revolution, als in Frankreich für einige Zeit der »Kult der Vernunft« an die Stelle des Christentums gesetzt wurde. Der Gott des Christentums hatte damals sozusagen keine Arbeit mehr und konnte es sich bequem machen - nach dieser Vorstellung könnte die Wendung im Volksmund entstanden sein. Nach einer anderen Erklärung ist mit »Gott« die französische Geistlichkeit gemeint, der es bisweilen materiell sehr gut ging.
————————
leben wie Hund und Katze (ugs.): sich ständig streiten: Die beiden leben wie Hund und Katze, aber wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen. Hildebrandt und Sammy Drechsel, sein Regisseur, leben wie Hund und Katz (MM 21./22. 8. 1971, 22).
————————
leben wie die Made im Speck (ugs.): im Überfluß leben: Er hat im Lotto gewonnen und lebt jetzt wie die Made im Speck. Und ich lebte in diesen Wochen wie die Made im Speck (Hartung, Piroschka 67).
————————
leben wie ein Fürst (ugs.): im Überfluß, sorgenfrei leben: Wenn ich mir so deine Wohnung betrachte - du lebst offensichtlich wie ein Fürst.
————————
leben wie ein Hund (ugs.): in erbärmlichen Umständen leben: Ich will nicht länger leben wie ein Hund.
————————
nicht leben und nicht sterben können (ugs.): 1. zuwenig zum Leben haben: Die Gefangenen bekommen so kleine Lebensmittelrationen, daß sie davon nicht leben und nicht sterben können. Und außerdem, von ihrer Zeichnerei kann sie nicht leben und nicht sterben (Erich Kästner, Fabian 72). 2. [tod]krank sein: Seit Wochen liegt die arme Frau im Krankenhaus und kann nicht leben und nicht sterben.
————————
so [et]was lebt nicht [mehr] (ugs.): Ausdruck ungläubigen Staunens: So was lebt nicht mehr - du bist Polizist geworden? Hat er sie mal mitgenommen? So was lebt nicht! (Fallada, Mann 45).
————————
so [et]was lebt, und Schiller mußte sterben (ugs.): Ausdruck verächtlicher Mißbilligung: Diese Niete haben sie jetzt auch noch zum Wohnungsbauminister gemacht - so etwas lebt, und Schiller mußte sterben.
————————
wie jmd. leibt und lebt: in jmds. ganz typischer Art, lebensecht: Da auf dem Foto, das ist mein Großvater, wie er leibt und lebt. Es war ganz Pribislav, wie er leibte und lebte. Ich hätte nicht gedacht, daß ich ihn je so deutlich wiedersehen würde (Th. Mann, Zauberberg 174).
————————
zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel (ugs.): so wenig Geld, Essen o. ä., daß man kaum noch davon existieren kann: Durch die Unwetterkatastrophe waren vor allem die ärmeren Bergbauern betroffen; ihnen blieb zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.
————————
von seiner Hände Arbeit leben.
unter einem Dach leben.
auf großem Fuß leben.
von der Hand in den Mund leben.
aus dem Koffer leben.
mit jmdm. auf dem Kriegsfuß leben.
von Luft und Liebe leben.
der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
auf dem/hinter dem Mond leben.
in Saus und Braus leben.
von der Schnur leben.
leben Sie sowohl als auch.
in Sünde leben.
nur für den Tag/in den Tag hinein leben.
von Tisch und Bett getrennt leben.
über seine Verhältnisse leben.
aus dem vollen leben.
so wahr ich lebe.
leben Sie/lebe wohl.
in Wolkenkuckucksheim leben.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: leben