Duden - Redewendungen
Lauf
1seinen Lauf nehmen: unaufhaltsam ablaufen, sich ereignen: Die Katastrophe nahm ihren Lauf. Dennoch, das Unheil hätte seinen Lauf genommen, wenn jetzt nicht Giovanni aufgesprungen wäre (Thieß, Legende 196). Das Geschehen nahm seinen Lauf. Aus der rauchenden Ruine ... stolperten letzte Überlebende (Plievier, Stalingrad 325).————————
1einer Sache freien/ihren Lauf lassen/geben: etwas nicht unterdrücken, nicht zurückhalten, nicht behindern: Jetzt gibt Anny, da sie mich liebt, ihren Launen freien Lauf (Brod, Annerl 133). Zerbrecht euch nicht den Kopf, ihr braven Bürger ..., laßt nicht eurer politischen Phantasie freien Lauf, das verwirrt euch nur (Dönhoff, Ära 47). ... Herr Grünlich zog seine Hände zurück, um dem Geschicke seinen Lauf zu lassen (Th. Mann, Buddenbrooks 152).
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1im Laufe der Zeit: allmählich, nach und nach: Im Laufe der Zeit wirst du darüber hinwegkommen. Erst im Laufe der Zeit gewann ich Sicherheit in der Erfassung des Bedeutsamen (Jens, Mann 28). ... als wollten sie ... sich für die vielen Beleidigungen rächen, die ich im Laufe der Zeit gegen sie ausgesprochen habe (Geissler, Wunschhütlein 129).
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2sich den Lauf verbiegen (derb): sich mit einer Geschlechtskrankheit infizieren: Paß auf, mein Lieber, bei diesen Damen hat sich schon mancher den Lauf verbogen.
-Die Wendung stammt aus der Soldatensprache. Mit »[Gewehr]lauf« ist der [erigierte] Penis gemeint.
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