Duden - Redewendungen
Lage
Herr der Lage/Situation sein/bleiben: sich nicht verwirren lassen; wissen, was zu tun ist: Nach letzten Meldungen ist inzwischen auch das Militär nicht mehr Herr der Situation. ... die Polizei ... war sofort zur Stelle ..., und wenigstens auf der Brücke war sie Herr der Lage (Frisch, Gantenbein 491).————————
aus allen Lagen schießen (Sport Jargon): jede Gelegenheit zum Torschuß nutzen: Der neue Mittelstürmer schoß aus allen Lagen, hatte aber wenig Glück. Er ist jetzt der Motor der ... Mannschaft, und er schießt dazu auch aus allen Lagen aufs Tor (Welt 28. 4. 1965, 8).
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die Lage peilen (ugs.): auskundschaften, wie die Dinge liegen: Wir können ja mal ins Lager gehen und die Lage peilen. Diese Manie, einmal täglich die eigene Lage zu peilen (Grass, Hundejahre 441). Ich schicke Ihnen die erste Lieferung, sobald ich die Lage gepeilt habe (Ruark [Übers.], Honigsauger 408).
-Die Wendung leitet sich von der Seefahrt her. Durch Peilen werden die Lage der Gestirne und die Wassertiefe und damit die Position des Schiffes bestimmt.
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eine Lage schmeißen (ugs.): eine Runde Bier, Schnaps o. ä. ausgeben: Freunde, heute schmeiß' ich eine Lage - ich bin Vater geworden. Der CDU-Spitzenkandidat ... »schmiß« nach der Stimmabgabe in seinem Wohnort ... eine Lage (MM 10. 6. 1974, 1). Ist aber wieder einer in Freiheit, ... so wird zur Begrüßung eine Lage nach der anderen geschmissen (Ossowski, Bewährung 115).
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in der Lage sein: können, fähig sein, die Möglichkeit haben: Ich bin durchaus in der Lage, für mich selbst zu sorgen. Welcher Staatsmann aber ist in der Lage, auf die Dauer mit Illusionen und Fiktionen Politik zu machen? (Dönhoff, Ära 124).
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nach Lage der Dinge: unter den gegebenen Umständen: Wir können uns nach Lage der Dinge wahrscheinlich in diesem Jahr keinen Urlaub leisten. Jedenfalls war die Furcht seiner Anhänger nach Lage der Dinge wohl verständlich, aber unbegründet (Thieß, Reich 189).
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