Duden - Redewendungen
Kreide
Kreide fressen (ugs.): sich mäßigen, sich [scheinbar] friedfertig geben: Wenn Strauß nach Bonn will, muß er noch »viel Kreide fressen« (Spiegel 44, 1979, 29).-Diese Wendung spielt auf das Märchen vom »Wolf und den sieben Geißlein« an, in dem der Wolf Kreide frißt, um seine Stimme zu verändern.
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in der Kreide stehen/sein (ugs.): Schulden haben: Er steht bei seinem Schwager mit 10000 DM in der Kreide. Zwei Spiele hast du gewonnen; wie hoch stehe ich jetzt in der Kreide? Wieviel Hausfrauen der Gegend sind bei mir in der Kreide! (Werfel, Himmel 125).
-Diese Wendung geht darauf zurück, daß früher der Wirt eines Gasthauses die Schulden seiner Gäste mit Kreide auf einer Tafel notierte.
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in die Kreide geraten (ugs.): Schulden machen: Durch Leichtsinn und Dummheit war er hoffnungslos in die Kreide geraten. Die Stadt ... geriet derart in die Kreide, weil die Steuergesetzgebung sie zwingt, den Löwenanteil ... an den Bund ... abzuführen (Spiegel 48, 1965, 62).
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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mit doppelter Kreide anschreiben: einen Schuldner durch das Berechnen zu hoher Schuldbeträge betrügen: Als er herausfand, daß seine Wirtin mit doppelter Kreide angeschrieben hatte, gab es einen Riesenkrach.
-Vgl. die Wendung »in der Kreide stehen/sein«.
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