Duden - Redewendungen
Kohle
[wie] auf [glühenden] Kohlen sitzen: in einer bestimmten Situation voller Unruhe sein: Sie saß, während die Beamten die Visa kontrollierten, wie auf glühenden Kohlen. Gut, daß du wieder da bist, wir haben die ganze Zeit auf glühenden Kohlen gesessen. Ich sitze auf Kohlen und habe immer Angst, daß einer auf die Idee kommt, mich zu verklagen (Hörzu 14, 1976, 41).-Die seit dem 17. Jh. bezeugte Wendung meint eigentlich, daß jemand vor Unruhe oder Ungeduld hin und her rutscht, als ob er auf glühenden Kohlen säße. Vgl. die früher übliche Wendung »wie der Hahn über die Kohlen laufen« (= [eilig] davonlaufen).
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feurige/(auch:) glühende Kohlen auf jmds. Haupt sammeln (geh.): jmdn. durch eine gute Tat beschämen: Mit seiner Großmut sammelte er feurige Kohlen auf das Haupt der Verschwörer. Da setzte sich Mühsam mit aller Leidenschaft für Landauer ein, er sammelte feurige Kohlen auf das Haupt seines Freundes (Niekisch, Leben 68).
-Die Wendung stammt aus der Bibel, und zwar aus den Sprüchen Salomonis' (25, 21/22): »Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der Herr wird dir's vergelten« (vgl. auch Römer 12, 20).
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weiße Kohle.
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