Duden - Redewendungen
Knie
[vor jmdm.] in die Knie gehen (ugs.): [vor jmdm.] Angst haben und seine Grundsätze aufgeben; sich [jmdm.] unterwerfen: Sie dachte gar nicht daran, vor ihrem Schwiegervater in die Knie zu gehen. Auch die Gewerkschaften waren vor dem Diktator in die Knie gegangen. Der Junge glaubte, sein Name allein genüge, und wir würden vor Ehrfurcht in die Knie gehen (Hörzu 21, 1972, 52).————————
du kannst Gott auf Knien danken, daß ... (ugs.): du kannst sehr dankbar sein, daß ...: Du kannst Gott auf Knien danken, daß du den Absturz ohne schwere Verletzungen überstanden hast.
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etwas übers Knie brechen (ugs.): etwas übereilt erledigen, tun: Diese Umstellung braucht sehr viel Zeit, so etwas läßt sich nicht übers Knie brechen. Herr von Bühl zu Bühl beklagte bitter diese Überstürzung, welche ihn ... zwänge, die Vorbereitungen ... über das Knie zu brechen (Th. Mann, Hoheit 230).
-Die Wendung bezieht sich auf das Zerkleinern des Holzes. Holz (Äste, Latten o. ä.), das man über das (angezogene) Knie bricht, ist natürlich nicht so ordentlich zerkleinert, als wenn man die Axt oder Säge benutzt.
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in den Knien weich werden (ugs.): große Angst bekommen: Die meisten Passagiere wurden in den Knien weich, als die Entführer die Maschine zur Kursänderung zwangen. ... der Alte wird langsam weich in den Knien (Ruark [Übers.], Honigsauger 484).
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in die Knie gehen/brechen: in den Knien einknicken und hinfallen/zusammenbrechen: An der Kinnspitze getroffen, brach der Boxer in die Knie. Der Betrunkene stolperte und ging in die Knie (Fels, Sünden 43). Versuchten DDR-Betriebe BRD-Löhne zu zahlen, gingen sie auf Grund ihrer niedrigeren Leistungskraft in die Knie (brachen sie wirtschaftlich zusammen) (Freie Presse 15. 2. 1990, 4).
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jmdm. werden die Knie weich (ugs.): jmd. bekommt große Angst: Als der Maskierte die Pistole auf ihn richtete, wurden dem Kassierer die Knie weich. ... hier flogen die Jahre »Z« (= Zuchthaus) den Leuten nur so um die Köpfe. Dem Bätes wurden die Knie weich (Spoerl, Maulkorb 131).
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jmdm. wächst das Knie durch die Haare (ugs.; scherzh.): jmd. bekommt eine Glatze: Na, mein Lieber, dir wächst auch schon das Knie durch die Haare.
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jmdn. auf/in die Knie zwingen (geh.): jmdn. besiegen, unterwerfen: Es gelang den Truppen nicht, die Bergstämme in die Knie zu zwingen. Auf dem Sommerfest der Feuerwehr haben wir die Widersacher auf die Knie zu zwingen (Kirst, Aufruhr 136).
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jmdn. übers Knie legen (ugs.): jmdm. Schläge auf das Gesäß geben, eine Tracht Prügel geben: Wenn du nicht hören kannst, lege ich dich übers Knie. Vermutlich hatte es dem alten langen Kerl auch noch Vergnügen gemacht, von seiner Frau übers Knie gelegt zu werden (Erich Kästner, Fabian 16).
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mit weichen Knien (ugs.): 1. voller Angst: Mit weichen Knien ging er zum Chef. 2. mit einem Gefühl körperlicher Schwäche, körperlich geschwächt: Sie hatte sich an der Schranktür den Kopf gestoßen und wankte mit weichen Knien zum Sofa.
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vor jmdm. auf den Knien rutschen (ugs.): jmdm. gegenüber unterwürfig, kriecherisch sein: Sollten die anderen vor dem Diktator auf den Knien rutschen, er hatte keine Angst vor ihm!
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weiche Knie haben (ugs.): Angst haben: Jetzt spuckt ihr große Töne, aber als es hart auf hart ging, da hattet ihr alle erst einmal weiche Knie!
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fick dir bloß nicht aufs Knie.
fick dich ins Knie; du kannst dich ins Knie ficken.
bis zu den Knien im Kot/Morast/Schmutz waten.
sich lieber ein Loch ins Knie bohren lassen.
ein Schuß ins Knie.
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Ansicht: Knie